Wie Künstler Tiere darstellen
Neue Ausstellung in der Galerie Wolf & Galentz

Von Jürgen Wittdorf stammt dieser Holzschnitt „Junge mit Zootieren“ aus dem Jahre 1961. | Foto: Abbildung: Jürgen Wittdorf/ Galerie Wolf & Galentz
  • Von Jürgen Wittdorf stammt dieser Holzschnitt „Junge mit Zootieren“ aus dem Jahre 1961.
  • Foto: Abbildung: Jürgen Wittdorf/ Galerie Wolf & Galentz
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„Tiere im Garten der Kunst“ ist der Titel der neuen Ausstellung in der Galerie Wolf & Galentz in der Wollankstraße 112a.

Schon in der Steinzeit haben Menschen Tiere dargestellt. Und durch die Jahrhunderte hinweg haben sich Künstlerinnen und Künstler immer wieder mit dem Thema der Tierdarstellung und dem Verhältnis zwischen Tieren und Menschen beschäftigt. Vielleicht macht es den Reiz an der Beschäftigung mit Tieren aus, dass wir nie erfahren werden, ob Tiere die Menschen wirklich verstehen oder nicht. Das könnte eine Erklärung sein, warum das Sujet Tiere in der Kunst nie aus der Mode gekommen ist.

Die neue Ausstellung zeigt unterschiedliche künstlerische Positionen zum Thema Tier. Im Ausstellungsraum und im Flur der Galerie werden die Künstler Jürgen Wittdorf (Berlin), Marina Koldobskaja (St. Petersburg), Sampsa Indrén (Finnland), Jakob Roepke (Berlin) und Ina Sangenstedt (Berlin) mit jeweils mehreren Werken präsentiert. Im Kabinett der Galerie sind weitere Werke zum Thema von 13 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen.

Der Ende der 1950er-Jahre entstandene Holzschnitt-Zyklus „Tiermütter“ von Jürgen Wittdorf zeigt zum Beispiel Elefanten, Nashörner und Zebras mit ihren Jungen. Bei einigen der Werke sind auch Kinder abgebildet, die die Tiere betrachten. Wittdorf fand seine Motive im Ostberliner Tierpark, den er gerne besuchte.

Die in St. Petersburg lebende Künstlerin Marina Koldobskaja malt in einem reduziert expressiven Gestus Bilder von Tieren wie Katzen, Hunde oder Vögel, die eigentümlich grimmig und teilweise gefährlich und dann doch auch wieder freundlich wirken. Die im ersten Moment an Kinderbilder erinnernde Formsprache gibt ihren gemalten Tieren einen sehr charaktervollen Ausdruck.

Der finnische Künstler Sampsa Indrén arbeitet indes seit einigen Jahren in verschiedenen Serien mit der Darstellung von toten Tieren, die er auf der Sommerhausinsel oder am Straßenrand fand. Manchmal arrangiert er in seinen sehr detaillierten Zeichnungen mehrere der gefundenen Vögel zu einer Komposition, manchmal sind die dargestellten Tiere halb skelletiert oder man sieht Spuren von Reifenabdrücken auf dem Papier. Besonders ist an diesen Bildern, dass Sampsa Indréns Tiere nie an Würde verlieren.

Des Weiteren sind in der Ausstellung unter anderem ein Knet-Yeti von Henrik Jacob, eine Katze von Gisa Hausmann, Möwen von Karen Koltermann und Sergej Jurisdizki, ein fernsehprogrammwählender Affe von Uwe Sennert, Maulwürfe von Mileta Poštiċ, ein Hase von Alexander Horn, eine Robbe von Grisha Danunaher, Katzen von Archi Galentz und ein Fisch von Philipp Mager zu sehen.

Die Ausstellung ist bis zum 24. April zu besichtigen. Öffnungszeiten sind sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr sowie montags von 17.30 bis 21.30 sowie mittwochs bis freitags stets nach Vereinbarung unter der Telefonnummer 0176 81 82 60 30 oder E-Mail an mail@wolf-galentz.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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