Stimmen nach der Wahl: Parteien analysieren und diskutieren das Ergebnis
Pankow. Dieser Tage wird in den Parteien intensiv das Wahlergebnis vom 18. September analysiert und diskutiert.
„Das Wahlergebnis für Pankow zeigt, dass Bündnis 90/Die Grünen bei hoher Wahlbeteiligung eine stabile politische Kraft im Bezirk sind“, meint die Kreisvorsitzende der Grünen, Cordelia Koch. Aber jetzt sei über den Umgang mit der AfD in der BVV nachzudenken. „Das ist ein schockierendes Ergebnis“, kommentiert die Abgeordnete Clara West (SPD) das Wahlergebnis im Bezirk. „In Pankow spiegelt sich das Berliner Ergebnis im Kleinen wieder. Wir nehmen uns Zeit zu analysieren und zu diskutieren, was da passiert ist“, sagt die stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende. „Ich denke, es gibt nicht nur einzelne Ursachen, die zu diesem Ausgang der Wahlen führten. Es dürfte eine Mischung aus vielem sein.“
CDU-Kreischef Gottfried Ludewig lobt, dass die Wahlkämpfer der CDU in den vergangenen Wochen wie die Löwen um jede einzelne Stimme im Kiez gekämpft hätten. „Andererseits ist das Ergebnis für die CDU sehr bitter. Vor uns liegt sehr, sehr viel Arbeit und eine ehrliche Analyse unserer Teamleistung.“
„Ich freue mich, dass wir die meisten Stimmen bei der BVV-Wahl in Pankow erhielten“, sagt Christine Keil. Die Jugendstadträtin ist Mitglied im Kreisvorstand der Linkspartei. „In meine Freude mischt sich aber auch ein Nachdenken über das Wahlergebnis insgesamt.“ Nach 20 Jahren als Stadträtin trat Keil nicht mehr für Bezirksamt an. Sie resümiert: „Die Arbeit für die einzelnen Bezirksamtsmitglieder wurde in den vergangene Jahren immer mehr. Der Bezirk wächst stetig weiter. Vielleicht sollte es wieder ein, zwei Stadträte mehr geben, damit noch mehr für die Menschen in Pankow geschafft werden kann.“
Für Noch-Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) ist der Ausgang der Wahlen keine große Überraschung. „Dieses Ergebnis ist erschreckend, aber es deutete sich ja seit Wochen in den Prognosen an. Das Wahlergebnis ist aus meiner Sicht ein Auftrag für künftige Politik.“ Köhne hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, nach zehn Jahren im Amt nicht mehr als Bürgermeister zu kandidieren. Sobald sein Nachfolger gewählt ist, nimmt er eine einjährige Auszeit. „Dann werde ich Sachen machen, für die ich in meinen 60-70-Stunden-Arbeitswochen keine Zeit hatte“, sagt der 50-Jährige ganz entspannt. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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