Auf dem Weg zu mehr Kinderfreundlichkeit
Pankower Bezirksamt und Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ unterzeichnen Vereinbarung

Bürgermeister Sören Benn und Dominik Bär tauschen nach der Unterzeichnung die Vereinbarungen aus.  | Foto: Bernd Wähner
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Pankow macht sich auf den Weg zur „kinderfreundlichen Kommune“. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) und der Geschäftsführer des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen“, Dominik Bär.

Bereits vor vier Jahren erhielt das Bezirksamt von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) den Auftrag zu prüfen, ob sich Pankow um das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ bewerben könnte. Dieses orientiert sich an den Qualitätsstandards zur Umsetzung der Kinderrechte der Vereinten Nationen. In 40 Ländern wird solch ein Siegel vergeben. In Deutschland taten sich Unicef und Deutsches Kinderhilfswerk zusammen, um Städte und Gemeinden dabei zu unterstützen, kinderfreundlich zu werden. Sie gründeten dafür den Verein „Kinderfreundliche Kommunen“. Pankow ist nun die 30. Kommune in Deutschland, die sich um dieses Siegel bewirbt. Denn mit Unterzeichnung der Vereinbarung ist die Vergabe des Siegels keinesfalls sicher. Damit beginnt nämlich die eigentliche Arbeit.

In den nächsten Monaten wird zunächst analysiert, wo Pankow bereits kinderfreundlich ist und wo es Defizite gibt. Dazu werden auch viele Kinder befragt. Danach wird ein Aktionsplan erarbeitet. In diesem wird festgelegt, was Pankow alles tun sollte, um noch kinderfreundlicher zu werden. Steht der Aktionsplan, wird dem Bezirk das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ verliehen. „Der Bezirk hat dann drei Jahre Zeit, den Aktionsplan umzusetzen“, sagt Dominik Bär. Danach wird geprüft. Und wenn diese Prüfung erfolgreich ausfällt, darf Pankow das Siegel weiter behalten.

Pankow habe bereits etliches in puncto Kinderfreundlichkeit auf den Weg gebracht, erklärt Sören Benn. So gibt es zum Beispiel 220 Kinderspielplätze in Pankow – so viele wie in keinem anderen Berliner Bezirk. Der Bürgermeister räumt allerdings ein, dass viele Spielplätze sanierungsbedürftig seien. „Damit Spielgeräte rascher repariert werden können, wollen wir wieder ein eigenes Reparaturteam aufbauen, damit wir nicht mehr so sehr von Baufirmen abhängig sind“, sagt er.

Außerdem gab es in Weißensee ein Pilotprojekt für eine Spielleitplanung. Das könnte auch in anderen Ortsteilen durchgeführt werden. Es gibt im Bezirk U18-Wahlen, bei denen die Kinder schon mal den Politikern zeigen können, welche Parteien sie wählen würden, wenn sie es offiziell schon dürften. Und es gibt bereits jetzt die Möglichkeit, dass Kinder direkt mit Bezirkspolitikern in Kontakt treten. „Ich habe regelmäßig Bürgersprechstunden“, so Benn. „Dazu kann sich jeder anmelden, auch Kinder. Denn sie sind natürlich auch Pankower Bürger. Und deshalb kommen immer wieder mal Kindergruppen in meine Sprechstunde.“

Dass Kinder beim Thema „Kinderfreundliche Kommune“ in Pankow aber noch „Luft nach oben“ sehen, machten Kita-Kinder, Grundschüler und Mitglieder des Kinderrates des MachMit! Museums in Redebeiträgen und auf Plakaten zur Unterzeichnung der Vereinbarung deutlich. Sie lobten zwar, dass es viele tolle Spielplätze, Einrichtungen wie das MachMit! Museum oder den Kinderbauernhof Pinke Panke gibt, sie wünschen sich aber, dass bei Verkehrsentscheidungen noch mehr an die Kinder gedacht wird, zum Beispiel beim Thema Ampeln, Zebrastreifen oder Fahrradwege.

Weiterhin wünschen sie sich sauberere und moderner ausgestattet Schulen, mehr Spielangebote für größere Kinder, separate Auslaufflächen für Hunde und generell mehr Mitspracherecht bei politischen Entscheidungen, die die Belange von Kindern und Jugendlichen betreffen.

Weitere Informationen zum Thema „Kinderfreundliche Kommunen“ gibt es im Internet auf www.kinderfreundliche-kommunen.de. Ansprechpartnerin im Bezirk Pankow ist Jeanette Münch unter Tel. 902 95 27 13 und per E-Mail jeanette.muench@ba-pankow.berlin.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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