Straße soll Schulhof werden
Verordnete wollen Pausenhofdefizit an der Klecks-Grundschule ausgleichen

Die Tiroler Straße sollte zwischen Toblacher Straße und Brixener Straße für Autos gesperrt und in den Schulhof integriert werden. Das schlagen unter anderem die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD in der BVV vor. Einzige Anliegerin ist die Schule selbst. | Foto:  Bernd Wähner
4Bilder
  • Die Tiroler Straße sollte zwischen Toblacher Straße und Brixener Straße für Autos gesperrt und in den Schulhof integriert werden. Das schlagen unter anderem die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD in der BVV vor. Einzige Anliegerin ist die Schule selbst.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Der Schulhof der Klecks-Grundschule an der Brixener Straße sollte vergrößert werden. Dafür müsste ein Stück Straße eingezogen werden.

Diesen Antrag stellt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Eine Vergrößerung sei notwendig, da auf dem Gelände der Klecks-Grundschule eine neue Turnhalle geplant ist. Dadurch verlieren die Schülerinnen und Schüler enorm viel Platz auf ihrem Pausenhof, heißt es aus der Fraktion der Bündnisgrünen. Zusätzlich sollen die Abstellplätze für Fahrräder ersatzlos wegfallen.

Nachdem Eltern an die Grünen herangetreten sind, schlagen diese vor, den Abschnitt der Tiroler Straße zwischen Schulgelände und Brennerberg in den Pausenhof zu integrieren. Dort ist der einzige Anlieger der Straße die Schule selbst. 40 Parkplätze fielen allerdings weg, wenn das Bezirksamt das Straßenland einzieht und der Schule zuschlagen würde. „Parkplätze oder Freiraum für Kinder: Was ist wichtiger? Das ist die Frage, die im Raum steht“, sagt Jan Drewitz, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion und Initiator des Antrags. „Wir stehen ganz klar für die Kinder ein. Deswegen möchten wir, wenn nötig, Schulhöfe erweitern und Parkplätze sowie anliegende Straße dafür umfunktionieren. Im Falle der Klecks-Grundschule könnte dies gehen, weil auf diesem Abschnitt ohnehin nur die Schule als Anliegerin steht.“

Vorbild Rosa-Luxemburg-Gymnasium

Fälle dieser Art könnte es in Zukunft öfter geben, denn es gibt immer mehr Schülerinnen und Schüler im Bezirk und die Zahl der zur Verfügung Schulplätze steigt nicht adäquat. Deshalb werden auf vielen Schulhöfen inzwischen Modulare Ergänzungsbauen errichtet, was eine Reduzierung von Schulhofflächen zur Folge hat. Eine Straßenlandeinziehung, um eine Schulhoffläche zu vergrößern, praktizierte der Bezirk schon einmal. Im September 2021 beschloss das Bezirksamt die Schulhoferweiterung des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums durch Integration eines Teils der Borkumstraße in das Schulgelände. Seitdem haben die Schüler dort nun wieder angemessen Platz.

Die Bündnisgrünen nehmen das als Vorbild und fordern dasselbe für die Klecks-Grundschule. „Wenn wir für angesehene Gymnasien Nebenstraßen umfunktionieren, geht das auch bei einfachen Grundschulen. Es gibt keinen Grund, da unterschiedlich vorzugehen. Besonders in der Corona-Pandemie haben wir gemerkt, wie wichtig ausreichender Platz für Kinder ist. Daraus sollten wir die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen“, betont Jan Drewitz.

Mit dem Platzmangel an der Klecks-Grundschule setzt sich auch die SPD-Fraktion seit geraumer Zeit auseinander. Sie will sich in der BVV dafür stark machen, rund um die Klecks-Grundschule am Andreas-Hofer-Platz einen Campus einzurichten. „Der Campus soll einerseits den Schülerinnen und Schülern der Klecks-Grundschule genug Platz zum Spielen und in den Pausen geben“, so die Verordnete Birgit Mickley. „Davon profitieren werden aber auch die am Andreas-Hofer-Platz liegenden Kindertagesstätten, die Kinder, die den KiezKlub besuchen und die Anwohnerinnen und Anwohner im umliegenden Tiroler Viertel.“

SPD will Brennerberg
weiterentwickeln

Auch die SPD-Fraktion spricht sich dafür aus, den Vorschlag der Schulgemeinschaft aufzugreifen, die Tiroler Straße zwischen Toblacher Straße und Brixener Straße dauerhaft zu sperren und in eine Schulhoffläche umzuwandeln. Auch den Vorschlag der Schulgemeinschaft, den KiezKlub an der Schule auf dem Brennerberg unterzubringen, unterstützen die SPD-Verordneten. Der Brennerberg ist die Grünfläche auf dem Andreas-Hofer-Platz. Die SPD-Fraktion Pankow schlägt außerdem vor, den Brennerberg gezielt unter Beteiligung der verschiedenen Nutzergruppen weiterzuentwickeln. Dafür macht sich schon seit langem die „Initiative Brennerberg“ stark, eine Gruppe von etwa 50 Anwohnerinnen und Anwohnern.

Mit all diesen Vorschlägen werden sich die Pankower Verordneten nun zunächst in mehreren Ausschüssen der BVV beschäftigen, ehe Entscheidungen gefällt werden.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 240× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.002× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 656× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.145× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.