Wasserbetriebe beenden Bauarbeiten am Bahnhof Greifswalder Straße

In den vergangenen Monaten bauten die Wasserbetriebe an der Kreuzung am Bahnhof Greifswalder Straße. Noch in dieser Woche werden die Bauarbeiten beendet. | Foto: BW
  • In den vergangenen Monaten bauten die Wasserbetriebe an der Kreuzung am Bahnhof Greifswalder Straße. Noch in dieser Woche werden die Bauarbeiten beendet.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Unter dem Knotenpunkt Greifswalder, Storkower und Grellstraße haben die Berliner Wasserbetriebe in den zurückliegenden Monaten eine sogenannte Überlaufschwelle gebaut. Dafür musste im Sommer die Straßenbahnhaltestelle am S-Bahnhof Greifswalder Straße um etwa 50 Meter stadteinwärts verlegt werden.

Ende dieser Woche werden die Arbeiten abgeschlossen. Ab 19. Dezember soll, so der Plan, die Straßenbahn auch wieder an der richtigen Stelle halten. Dann können auch wieder lange Straßenbahnzüge verkehren. Vor allem mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft der Läden und Kaufhäuser in der Innenstadt und die damit verbundenen höheren Fahrgastzahlen Richtung Alexanderplatz hoffen BVG und Wasserbetriebe, dass der Rückbau der Haltestelle reibungslos klappt.

Aber was passierte in den vergangenen Monaten eigentlich unter der Kreuzung an der Greifswalder Straße genau? Der Berliner-Woche-Reporter hatte Gelegenheit, einen Blick in die enge unterirdische Baustelle zu werfen. Unter der Kreuzung befindet sich ein Abwasserkanal der Straßenentwässerung. In dem wird Schmutz- und Regenwasser aufgefangen. Das fließt zum Pumpwerk in der Erich-Weinert-Straße. Von dort wird es in Klärwerke geschickt, gereinigt und dann wieder dem Wasserkreislauf zugeführt.

Allerdings haben die Klärwerke nur eine begrenzte Kapazität. Bei starkem, anhaltendem Regen wird schnell die Leistungsgrenze erreicht. Passiert das, wird das Regenwasser mit allem Schmutz in ein Gewässer gepumpt. Das Wasser aus Prenzlauer Berg gelangt dann über einen Überkaufkanal in die Spree an der Museumsinsel.

Weil das ökologisch nicht vertretbar ist, suchten die Wasserbetriebe nach einer Lösung. Sie entschieden sich, im Kanal unter Prenzlauer Berg größere Speicher einzubauen. Diese werden an fünf Stellen eingerichtet. So war vor einem Jahr zum Beispiel ein Stauwehr in den Mischwasserkanal unter der Storkower Straße eingebaut worden. Zugleich wurde dort ein unterirdischer Speicher geschaffen. In diesem werden bis zu 1850 Kubikmeter Schmutzwasser zwischengespeichert. Wenn die Klärwerke wieder freie Kapazität haben, kann das Wehr geöffnet werden, sodass das Wasser zur biologischen Klärung weiter fließen kann. Gesteuert wird das alles in der Abwasserzentrale an der Holzmarkstraße. Unter der Kreuzung an der Greifswalder Straße wurde jetzt ein weiterer Stauraum geschaffen. Dazu ist eine bestehende, 107 Jahre alte Mauer zu einem Überlaufkanal um 92 Zentimeter angehoben worden. So kann im Kanal jetzt noch mehr Schmutzwasser gestaut werden, ehe es in den Überlauf schwappt.

Auch wenn die Bauarbeiten an der Kreuzung erst einmal beendet sind. Voraussichtlich ab März wird weitergebaut. Dann will die BVG Gleise erneuern. Die Straßenbahn wird dann über eine Weiche eingleisig fahren. Die Wasserbetriebe nutzen diese Gelegenheit gleich, um einen neuen Einstieg in den Kanal zu bauen. Danach soll dann weiterer zusätzlicher Stauraum unter der Kreuzung Erich-Weinert- und Hosemannstraße geschaffen werden.

Vorgesehen ist, alle Speicherstellen unter Prenzlauer Berg bis 2016 fertigzustellen. Dann können nach starken Regengüssen etwa 11 550 Kubikmeter zurückgehalten werden. Das entspricht etwa der Wassermenge, die in viereinhalb Schwimmbecken mit einer Größe von 50 mal 25 Metern passt.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 192× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 962× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 620× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.113× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.000× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.