Collagen aus Steckern, CDs und Topfdeckeln
Das Künstlerpaar Burghard und Angelika Suhr macht aus Recyclingmaterial Kunst

Angelika und Burghard Suhr vor einem ihrer Kunstwerke. Sie gestaltete den Hintergrund, er die Collage. | Foto: Bernd Wähner
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In ihrer Wohnung an der Danziger Straße sieht es aus, wie in einer Galerie. Überall an den Wänden hängen Kunstwerke, und in allen Räumen stehen Skulpturen.

Allerdings gestalten Burghard und Angelika Suhr ihre Kunstwerke nicht mit Pinsel und Farbe, sondern aus Recycling-Material und mit Hintergründen aus dem PC-Drucker. Aus unzähligen Kabeln und Steckern elektrischer Geräte entstehen so zum Beispiel zwei Köpfe, die sich anschauen. Aus Deckeln von Einweckgläsern, CDs, alten Läufern, Ringen von Getränkedosen und anderem gestaltet Burkhard Suhr Material-Collagen. Und auch Dominosteine, Würfel, Schlüssel, Teekessel, Topfdeckel oder Uhren verarbeitet er zu Installationen. Seine Frau Angelika liefert indes hin und wieder die farbigen Hintergründe für die Collagen, die sie am Computer entwirft.

„Ich gestalte eigentlich schon immer gern Bilder“, sagt Burghard Suhr. Der gelernte Zerspanungsfacharbeiter war mal Polizist, dann bei der Bundeswehr und ist inzwischen so wie seine Frau im Rentnenalter angekommen. Seit 1998 malte er Pastellbilder. Vor einigen Jahren kam er aber auf die Idee, statt mit Farbe zu hantieren, aus Recyclingmaterialien Collagen zu gestalten. Er begann zu sammeln, was im Alltag so anfiel: Verpackungsreste, Teile technischer Geräte oder auch ausrangierte Haushaltswaren. „Wenn ich eine Idee habe, stelle ich mir in unserem Arbeitszimmer einen Tisch auf und beginne meine Bilder mit den Materialien zu legen“, erklärt er seine Arbeitsweise. Immer wieder schaut er dann auf das neue Werk, verändert hier und dort etwas. Auch seine Frau schaut immer wieder mit kritischem Blick auf die entstehende Collage oder Skulptur. Und spätestens wenn das neue Werk so gereift ist, dass Burghard Suhr zufrieden ist, wird alles festgeleimt.

So entstanden in den vergangenen Jahren unzählige Collagen, von denen etliche in den Räumen der Wohnung hängen, sogar in Küche und Bad. „Wir leben sozusagen in einem großen Kunstwerk“, sagt Angelika Suhr, die die Leidenschaft ihres Mannes für die Recyclingkunst teilt. „Mir bringt die Arbeit an den Kunstwerken immer wieder Erfolgserlebnisse“, sagt Burghard Suhr. „Und solange das Kunstwerk nicht fertig ist, finde ich aber auch keine innere Ruhe.“

Ihre Kunstwerke stellten Burghard und Angelika Suhr seit 1998 immer wieder in Nachbarschaftszentren und kleineren Galerien aus. Und die Ausstellungsbesucher sind stets erstaunt und begeistert, was man aus recycelten Alltagsmaterialien alles gestalten kann. Bis zum 17. März präsentieren die beiden nun erneut ihre Kunstwerke. Unter dem Motto „Recycling, Skulpturen & Bildcollagen“ sind sie im Mieterladen in der Kreutziger Straße 23 zu sehen. Geöffnet ist montags von 18 bis 20 Uhr, donnerstags von 19 bis 20 Uhr sowie nach Absprache unter ¿74 07 88 32.

Einrichtungen, die ebenfalls Interesse haben, die Kunstwerke des Künstlerpaares zu zeigen, können sich mit ihm unter Tel. 42 85 81 67 oder per E-Mail angelika_suhr@email.de in Verbindung setzen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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