Begegnungsstätte kann bleiben
Der Vermieter zog Kündigung zurück und einigte sich mit Bezirksamt

Die Begegnungsstätte in der Husemannstraße 12 ist gerettet. Sie kann weiter an ihrem angestammten Ort ihre Angebote unterbreiten.

Danach sah es in den vergangenen Wochen zunächst nicht aus. Der Vermieter der Räume, in denen sich diese kommunale Begegnungsstätte befindet, hatte vom Bezirksamt eine drastische Mieterhöhung verlangt. Statt derzeit monatlich 1627,36 Euro sollte das Bezirksamt künftig 3952,16 Euro Nettokaltmiete zahlen, sagt Sozialstadträtin Rona Tietje (SPD) auf Anfrage. Dem stimmte das Bezirksamt nicht zu. Es folgte die Kündigung zum 30. Juni 2020. Weil die Nutzung dieser Gewerberäume nicht auf einen finanziellen Gewinn abziele, sei das Mieterhöhungsverlangen aus Sicht des Bezirksamtes nicht angemessen, so Tietje. Trotz der Kündigung bemühte sich das Bezirksamt aber darum, eine Einigung mit dem Vermieter zu erzielen. Die Alternative wäre nämlich eine Verlagerung der Angebote dieser Begegnungsstätte gewesen.

Die Gespräche mit dem Vermieter waren erfolgreich, kann Stadträtin Tietje nun berichten. Sie hat eine entsprechende Vereinbarung mit dem Vermieter unterzeichnet, die unter anderem festlegt, dass die Miete in den nächsten beiden Jahren nicht erhöht wird. Zuvor hatte der Eigentümer bereits die Kündigung der Räume von sich aus zurückgenommen. „Wir freuen uns, dass dies gelungen ist und der Vermieter sich gegenüber dem Bezirksamt kompromissbereit gezeigt hat“, sagt Tietje. „Der Erhalt dieses wichtigen Treffpunktes ist ein wichtiges Signal, gerade in der Gegend rund um den Kollwitzplatz, die in den vergangenen Jahren stark von Mietsteigerungen betroffen war und ist.“

Der Fall dieser Begegnungsstätte zeige aber auch deutlich, dass soziale Angebote durch das bisherige Gewerbemietrecht nur unzureichend geschützt sind, so Tietje weiter. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf durch den Bundesgesetzgeber.“ Der Mietvertrag für die Begegnungsstätte am Kollwitzplatz läuft zunächst unverändert zwei Jahre weiter. Die gemeinsame Vereinbarung sieht dann ab 2022 schrittweise moderate Mietanpassungen vor. Ab 2026 soll die Miete zwischen dem Eigentümer und dem Bezirk aber neu verhandelt werden. Die Begegnungsstätte an der Husemannstraße feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Im vergangenen Jahr wurden in diesem Treff über 10.000 Besucher gezählt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 250× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.009× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 659× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.150× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.