Sechs Stolpersteine und eine Gedenktafel
Erinnerung an jüdischen Widerstand an der Kollwitzstraße
Am und vor dem Haus Kollwitzstraße 74 erinnern seit 3. September eine Gedenktafel und sechs Stolpersteine an von den Nazis verfolgte Bewohner des Hauses.
Es ist dem Historiker Kolja Buchmeier zu verdanken, dass die Schicksale der sechs Angehörigen jüdischer Familien in diesem Haus ans Licht kamen, die geprägt waren von Verfolgung, Ermordung, Flucht und Rückkehr. Die heutigen Bewohner der Kollwitzstraße 74 bildeten eine Initiative, die dafür sorgte, dass ihrer vormaligen Nachbarn mit den Stolpersteinen gedacht wird.
Unter diesen Nachbarn war auch Leopold ("Poldi") Chones, Mitgründer und Aktivist der zionistischen Untergrund- und Widerstandsgruppe Chug Chaluzi. Er wurde 1943 verhaftet, gefoltert und in Auschwitz ermordet. Er wurde nur 19 Jahre alt. Ihm ist die Gedenktafel gewimet. "Leopold Chones bewies Mut und Einfallsreichtum, indem er untertauchte und sich dem Zugriff der Gestapo entzog. Er zeigte Unerschrockenheit und Lebenswillen, als er sich der Verhaftung widersetzte. Er blieb standhaft, als er sich trotz wochenlanger Folterungen weigerte, die Namen seiner Freunde und Unterstützer zu verraten", heißt es in einer Mitteilung des Bezirksamtes.
„Das Gedenken an den jüdischen Widerstand gegen den Faschismus findet zu wenig Beachtung. Umso wertvoller ist es, dass sich Initiativen wie hier in der Kollwitzstraße für die Auseinandersetzung mit der Geschichte unserer Häuser, Kieze und Ortsteile engagieren", sagte Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) bei der Einweihung. Dies unterstütze man als Bezirk gerne
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
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