Die Marzahner Brücken: Zu alt und nicht breit genug

Kreuzgefährlich: Radfahrer müssen sich die Fahrbahn auf der Marzahner Brücke mit Autofahrern teilen. Es gibt keinen Radweg und auch keine abgetrennte Radspur. | Foto: Klaus Tessmann
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Marzahn. Die Marzahner Brücken stehen immer wieder in der Kritik. Besonders Radfahrer ärgern sich darüber, dass es auf der Brücke keine Radspur gibt.

In beiden Fahrtrichtungen enden die Radwege kurz vor der Brücke. Radfahrer müssen sich in den fließenden Autostrom einordnen. Das wird besonders dadurch erschwert, weil sie in beiden Fahrtrichtungen drei Auffahrten von der Märkischen Allee und dem Gewerbegebiet kreuzen.

Immer wieder hatte der zuständige Stadtrat Christian Gräff (CDU) darauf verwiesen, dass sich die Situation erst ändern wird, wenn die Brücken über die Märkische Allee und die Bahnlinie neu gebaut werden. Diese alte Brücke ist nicht breit genug, um auf beiden Seiten auch noch einen Radweg oder sogar einen Fußweg anzulegen.

Auf Anfrage der Linken-Abgeordneten Manuela Schmidt hatte Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) im vergangenen Jahr noch das Jahr 2017 als Bautermin genannt. Ab da sei der Neubau der Brücken in der Investitionsplanung des Landes Berlin enthalten, betonte Gaebler. Denn die Brückenbauwerke entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Sie wurden vor über 30 Jahren mit Spannstahl gebaut.

Nach der Sommerpause hatte Manuela Schmidt noch einmal die Senatsbehörde zum Verkehrsknoten Marzahn befragt. Es geht um die Brückenbauten Landsberger Allee/Märkische Allee. Die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher äußerte sich jetzt sehr zurückhaltend. Genaue Termine wollte sie gar nicht nennen. Von 2017 kann also keine Rede mehr sein. Nach ihren Worten könnten erste „Annahmen über die Dauer der Bauzeit und verkehrliche Maßnahmen erst nach dem Vorliegen einer Vorentwurfsplanung getroffen werden“. Mit Ergebnissen aus dieser Planungsphase sei nicht vor Sommer 2016 zu rechnen.

Laut der Senatsbaudirektorin findet derzeit die Ausschreibung der Planungsleistungen in einem europaweiten Verfahren statt. Mit einer Vergabe der Leistungen sei zum Jahreswechsel zu rechnen. Die Planungszeit bis zur Ausschreibung der Gesamtmaßnahme und der nachfolgende Baubeginn „sind davon abhängig, ob ein vorlaufendes planungsrechtliches Verfahren erforderlich wird“, sagt Lüscher. Die Kosten für den Neubau des Verkehrsknotens mit drei Straßenbrücken, zugehörigen Verbindungsfahrbahnen und die Instandsetzung eines Fußgängertunnels schätzt sie auf 43 Millionen Euro. KT

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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