Bezirk verbraucht weniger Energie: Grüne fordern mehr nachhaltiges Bauen
Reinickendorf. Mit einer Großen Anfrage zur Umsetzung des nachhaltigen und energieeffizienten Bauens in Reinickendorf griff die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ein wesentliches Thema der kommunalen Daseinsvorsorge auf.
Wenn die Ziele der Bundesregierung nicht gefährdet werden sollen, im Rahmen der Energiewende bis 2020 die bundesweiten CO2-Emissionen um 40 Prozent und bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 zu reduzieren, müssen auch im Land Berlin erhebliche Anstrengungen unternommen werden. Hier kommt laut der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen den Bezirken bei eigenen Bau- und Modernisierungsvorhaben, aber auch im Rahmen ihrer Beratungspraxis gegenüber anderen Bauherren eine wichtige Rolle zu.
In der Beantwortung der Großen Anfrage der Grünen erklärte Bürgermeister Frank Balzer (CDU) auf der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 11. November, dass Reinickendorf auf einem guten Weg sei. In den letzten Jahren sei der Energiehaushalt der bezirklichen Liegenschaften um mehr als 22 Prozent reduziert worden. Im Sinne eines kommunalen Energiemanagements wird im Bezirk auch auf die Gebäudeleittechnik gesetzt, um die Anlagen in den bezirklichen Gebäuden zentral regeln zu können.
Nach Auffassung der Grünen bleibt hier jedoch noch deutlich Luft nach oben, wie der grüne Bezirksverordnete Holger Lütge darstellt: „Die Umstellung alter Heizungsanlagen auf effiziente Gasbrennwertkessel ist sicher ein erster wichtiger Schritt, aber erst der weitgehende Ersatz fossiler Energieträger durch regenerative Energien ist langfristig nachhaltig. So stellt sich auch die Frage, warum nicht häufiger die Chance genutzt wurde, bei der Sanierung der Dächer diese nicht nur zu dämmen, sondern auch zu begrünen und mit Solarpanels zu bestücken. Das wäre nachhaltig und zugleich ein Beitrag für ein besseres Stadtklima.“
Seit längerer Zeit fordern die Grünen, dass das Bauberatungszentrum im Bezirksamt seine Möglichkeiten noch effektiver nutzen sollte, gerade private Bauherren zum Thema energetisch und nachhaltig Bauen und Modernisieren zu informieren. Die Potenziale nachhaltigen Bauens sollen für die Reinickendorfer besser nutzbar gemacht werden.
Andreas Rietz, bau- und schulpolitischer Sprecher der Fraktion, schlägt vor: „Als Modellvorhaben für energieeffiziente und nachhaltige Planung wäre der in Reinickendorf-Ost dringend notwendige Neubau einer Grundschule hervorragend geeignet. Im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit könnten hier neben dem Erreichen hoher energetischer Standards auch weitere Qualitäten, wie Gestaltung, Funktionalität, Barrierefreiheit und Umweltverträglichkeit umgesetzt werden.“ CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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