Scharnweberstraße 111: vom Problemhaus zum Vorzeigeprojekt
Noch vor eineinhalb Jahren schien die Zukunft des Wohnensembles Scharnweberstraße 111 ungewiss: Roma-Familien hatten sich in dem Haus angesiedelt, allerdings zumeist über Untermietverträge. Es kam zu Konflikten mit alteingesessenen Mietern. Fast schien es, als gebe es eine Front zwischen Vorder- und Hinterhaus, wo sich vor allem die Roma-Familien sammelten.
Dann erwarb die Gewobag das Ensemble. Im Sommer 2013 taten sich vier Partner für ein außergewöhnliches Projekt zusammen: Neben der Gewobag der Bezirk, die Senatsbeauftragte für Integration und Migration, Dr. Monika Lüke, und der Verein Phinove, der schon in Neukölln Erfahrung sammelte bei der Integration von Roma-Familien. Fünf Roma-Familien erhielten reguläre Mietverträge.
Ein Ziel, die Roma-Familien beim Umgang mit Hausregeln zu unterstützen, wurde längst erreicht. Kerstin Kirsch, Geschäftsführerin der Gewobag Mieterberatungsgesellschaft: "Ich sehe selten so regelmäßig gefegte Höfe wie hier." Zugleich versucht die Gewobag, die ungewöhnliche Mietergemeinschaft als spannendes Wohnprojekt zu entwickeln. Am Wochenende vor dem 20. Oktober machten sich acht Street-Art-Künstler daran, zusammen mit den Kindern vor Ort die Fassaden bunt zu gestalten. "Das sprach sich hier im Viertel sofort herum, und wir hatten auch zahlreiche Kinder aus der Nachbarschaft dabei", freut sich einer der Künstler, Christian Rothenhagen.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.