Verzögerung bei Schulsanierung in Reinickendorf
Der Bezirk wird in diesem Jahr rund 900 000 vom Senat bewilligte Euro für die Schulsanierung nicht mehr ausgeben können. Sie gehen damit verloren.
Insgesamt hat der Senat dem Bezirk gut sieben Millionen in diesem Jahr für die Sanierung von Schulen zur Verfügung gestellt. Das berichtete Baustadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) am 5. Dezember dem Bauausschuss der Bezirksverordnetenversammlung. Erstmals ist die bezirkliche Verwaltung nun in der Situation, diese Senatsgelder nicht komplett ausgeben zu können.
Die Ursachen dafür, dass Aufträge nicht mehr rechtzeitig erteilt werden können, sind vielfältig. So sind die Auftragsbücher der Firmen wegen des Baubooms in der Hauptstadt voll. Wer neu bestellt, muss sich hinten anstellen. Als der Bezirk Aufträge für Belüftungsanlagen der Reineke-Fuchs-Grundschule ausschrieb, gab es zunächst überhaupt keine Resonanz. Der Bezirk fasste dann noch einmal bei Unternehmen nach, wird aber in diesem Jahr keine Rechnung mehr bekommen. Überhaupt das Rechnungswesen: „Wegen der Menge der Aufträge schreiben die Firmen die Rechnungen verspätet“, schildert Katrin Schultze-Berndt eine Erfahrung ihrer Verwaltung.
Ein weiterer Grund für Verzögerungen beim Bau ist der Pfusch. So bestellte das Bezirksamt Container, damit während der Arbeiten in diversen Schulen Baufreiheit herrscht: Schüler und Lehrer ziehen in die provisorischen Klassenräume, die Bauarbeiter können ungestört und zügig ihr Werk verrichten. Die angelieferten Container waren jedoch so fehlerhaft, dass sie nicht eingesetzt werden konnten. Der Fall liegt mittlerweile vor Gericht.
Auch böse Überraschungen beim Bauen im Bestand führen zu Verzögerungen. So ergaben sich statische Schwierigkeiten beim Einbau einer Küche an der Bettina-von-Arnim-Schule. Die Probleme bei den Sanierungen führen auch dazu, dass eine Große Anfrage der SPD zu den Schulsanierungen, die die Bezirksverordneten auf der Sitzung am 13. Dezember beraten wollten, vermutlich ins kommende Jahr verschoben wird. Die Verwaltung soll sich bis zur letzten Minute direkt mit den Sanierungen beschäftigen.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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