Treten die Stadträte und der Bürgermeister zurück?
Kurz vor dem Neustart der Bezirksverordnetenversammlung sind noch viele Fragen offen

Der BVV-Saal im Rathaus Reinickendorf. Seit Beginn der Corona-Pandemie finden die Präsenzsitzungen der Bezirksverordnetenversammlung im größeren Ernst-Reuter-Saal statt. Eine Rückkehr in den BVV-Saal ist aber durchaus im Bereich des Möglichen. | Foto:  Bezirksamt Reinickendorf
2Bilder
  • Der BVV-Saal im Rathaus Reinickendorf. Seit Beginn der Corona-Pandemie finden die Präsenzsitzungen der Bezirksverordnetenversammlung im größeren Ernst-Reuter-Saal statt. Eine Rückkehr in den BVV-Saal ist aber durchaus im Bereich des Möglichen.
  • Foto: Bezirksamt Reinickendorf
  • hochgeladen von Thomas Frey

Am Donnerstag, 16. März um 17 Uhr wird die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Reinickendorf zu ihrer ersten Sitzung nach der Wiederholungswahl zusammenkommen. Die Voraussetzungen haben sich seit der jüngsten Sitzung am 8. Februar grundlegend geändert. Welche Konsequenzen dies hat, ist noch unklar.

Vor allem steht im Raum, wie das Problem Beamtenrecht auf der einen Seite und das Wahlergebnis auf der anderen Seite gelöst werden kann. Die Mitglieder des Bezirksamtes können nicht einfach abberufen werden, weil sie bis zum Herbst 2026 gewählt sind. Andererseits hat die Wahl vom 12. Februar die Mehrheitsverhältnisse in Reinickendorf deutlich verändert. Die CDU wurde mit klarem Abstand stärkste Fraktion in der BVV und beansprucht den Bürgermeisterstuhl, auf dem derzeit noch Uwe Brockhausen (SPD) Platz nimmt. Die Christdemokraten haben für die Sitzung am 16. März entsprechende Anträge angekündigt. Ein Fingerzeig, ob sie erfolgreich sein können, wird es möglicherweise am selben Tag vom neu konstituierten Berliner Abgeordnetenhaus geben. Hinter den Kulissen wird an einer Lösung gearbeitet, die vorsieht, Bürgermeister und Stadträte, die aufgrund des Wahlergebnisses eigentlich ihre Posten verlieren würden, großzügig abzufinden.

Kerstin Köppen ist wohl auch die künftige Vorsteherin der BVV Reinickendorf.  | Foto:  Thala Klose
  • Kerstin Köppen ist wohl auch die künftige Vorsteherin der BVV Reinickendorf.
  • Foto: Thala Klose
  • hochgeladen von Thomas Frey

Neben diesem großen Thema waren auch manche Details zum Neustart der BVV zuletzt noch offen. Sicher sei bisher nur, dass die Verordneten, die nicht mehr der BVV angehören, am 15. März verabschiedet und die neuen am 16. März begrüßt werden, sagte die bisherige BV-Vorsteherin Kerstin Köppen (CDU) Ende Februar. Darüber hinaus warte sie noch auf weitere Vorgaben. Zumindest über ihre eigene künftige Funktion in der BVV gibt es ziemliche Sicherheit. Kerstin Köppen ist Mitglied der schon bisher stärksten und jetzt noch stärkeren CDU-Fraktion. Ihre Amtsführung als Vorsteherin wird über die Parteigrenzen hinweg geschätzt. Bei ihrer Wahl 2021 gab es nur eine Gegenstimme und eine Enthaltung. Allerdings hatten die Fraktionen der Reinickendorfer Ampel aus SPD, B¿90/Grüne und FDP im November einen Missbilligungsantrag gegen die Vorsteherin eingebracht. Der Grund dafür war die Absage der Oktober-BVV wegen Personalmangel. Der Antrag stand seither mehrfach auf der Tagesordnung, ohne dass darüber abgestimmt wurde. Nach den veränderten Mehrheitsverhältnissen wird er wahrscheinlich versanden.

Während Kerstin Köppen wohl weiter Vorsteherin bleibt, muss der Posten des stellvertretenden Vorstehers beziehungsweise Vorsteherin neu besetzt werden. Bisher hatte Dr. Dieter Schramm (FDP) dieses Amt. Er gehört der neuen BVV aber nach bisherigem Stand nicht mehr an. Die Liberalen sind nur noch mit zwei statt bisher vier Bezirksverordneten vertreten und haben deshalb, ebenso wie die Linke (jetzt zwei statt bisher drei Mitglieder) ihren Fraktionsstatus verloren.

Der BVV-Saal im Rathaus Reinickendorf. Seit Beginn der Corona-Pandemie finden die Präsenzsitzungen der Bezirksverordnetenversammlung im größeren Ernst-Reuter-Saal statt. Eine Rückkehr in den BVV-Saal ist aber durchaus im Bereich des Möglichen. | Foto:  Bezirksamt Reinickendorf
Kerstin Köppen ist wohl auch die künftige Vorsteherin der BVV Reinickendorf.  | Foto:  Thala Klose
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 164× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 938× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 601× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.098× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.986× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.