Ein positives Zeichen: Geänderte Lärmrichtwerte auf Sportplätzen

Auf dem Sportplatz an der Schluchseestraße hat es seit Jahren keine Beschwerden mehr über eine Lärmbelästigung durch die Fußballer gegeben. | Foto: Michael Nittel
  • Auf dem Sportplatz an der Schluchseestraße hat es seit Jahren keine Beschwerden mehr über eine Lärmbelästigung durch die Fußballer gegeben.
  • Foto: Michael Nittel
  • hochgeladen von Michael Nittel

Reinickendorf. Der Bundestag hat Ende Januar in einer Gesetzesänderung die Lärmrichtwerte für Sportplätze angepasst. Damit soll insbesondere der Breitensport in Großstädten maßgeblich gefördert und gesichert werden.

Für die abendlichen Ruhezeiten sowie die Ruhezeiten an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 15 Uhr wurden die zulässigen Richtwerte um fünf Dezibel erhöht. Darüber hinaus wurde der mögliche Mindestabstand von Sportanlagen zu angrenzenden Wohngebieten von 150 auf 85 Meter verringert. Zudem sichert das Gesetz Sportanlagen rechtlich besser ab, die vor 1991 errichtet worden sind.

„Es ist natürlich ein positives Zeichen, dass die Politik mit so einer Gesetzesänderung auch mal eindeutig erklärt: Sport ist uns wichtig! Aber inwieweit uns Vereinen das etwas bringen wird, kann ich noch nicht absehen“, sagt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (AG) Reinickendorfer Fußballvereine Michael Reinke, gleichzeitig Vorsitzender des 1. FC Lübars. Insbesondere sein Klub, der auf dem Sportplatz an der Schluchseestraße beheimatet ist, hatte in der Vergangenheit großen Ärger: Eine Anwohnerin, die ihr Haus direkt am Sportplatz hatte, habe mittlerweile verkauft. Und der neue Nachbar sei dem Fußball gegenüber – so Reinke – glücklicherweise sehr positiv eingestellt. Und auf der anderen Seite des Sportplatzes habe es eine Anwohnerin gegeben, die sogar Demonstrationen gegen die Fußballer angeregt hatte. „Von ihr haben wir aber schon seit Längerem, eigentlich schon seit ein paar Jahren, glücklicherweise nichts mehr gehört.“

"Mal ganz ehrlich: Wir spielen nicht nachts!"

Auf dem Sportplatz an der Göschenstraße, auf dem der Wittenauer SC Concordia beheimatet ist, gab und gibt es keine Probleme mit Anwohnern. Und dennoch wird die Gesetzesänderung auch dort begrüßt: „Ich kann mir vorstellen, dass diese Thematik für einige Vereine ein riesengroßes Problem ist“, erklärt der Vorsitzende Holger Seidel. „Deshalb finde es gut, dass die Politik sich kümmert. Aber sie hätten mit den Werten ruhig noch höher gehen können. Schließlich reden wir hier in erster Linie über Kinder und die soziale Aufgabe, die Vereine in diesem Zusammenhang haben. Und mal ganz ehrlich: Wir spielen ja nicht nachts!“

Auch Frank Steffel, Präsident der Füchse Berlin, ist optimistisch, dass die meisten Klubs profitieren werden: „Die Gesetzesänderung ist ein großer Erfolg. Viele Vereine können ihre Sportanlagen nun endlich wieder umfassend nutzen. Sportanlagen dürfen nicht zum Problem in Großstädten werden. Sie müssen fester Bestandteil in allen Plänen künftiger Wohnviertel sein, gerade in wachsenden Städten wie Berlin ist das wichtig.“

Der Sportausschuss wird über das Thema sprechen

Michael Reinke räumte aber ein, dass es den einen oder anderen Klub im Bezirk gäbe, der aktuell Probleme mit Anwohnern hat. Die Frage, ob und inwieweit diese Vereine eventuell sogar von dieser Gesetzesänderung profitieren werden, soll auf der nächsten Sitzung der AG, in der zwölf von 13 Reinickendorfer Fußballvereine organisiert sind, diskutiert werden. Die Gesetzesänderung wird darüber hinaus aber auch Thema bei der nächsten Sitzung des Sportausschusses sein. min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 234× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 993× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.