Ein neues Quartier für Friedenau: Portal für 2000 Bewohner

Am Entwurfsmodell für die Bebauung des Güterbahnhofsareals entzündeten sich viele Diskussionen. | Foto: KEN
  • Am Entwurfsmodell für die Bebauung des Güterbahnhofsareals entzündeten sich viele Diskussionen.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Friedenau. Wie geht es mit dem ehemaligen Güterbahnhof Wilmersdorf weiter? Bürger informierten sich über den aktuellen Stand der Planungen.

Ein markantes hohes Gebäude an der Hauptstraße wird künftig das Portal zu Friedenau und zu dem rund neun Fußballfelder großen, neuen Wohnquartier bilden. Dahinter entstehen bis zur Handjery- und Lauterstraße auf vier Baufeldern fünf- bis sechsgeschossige Wohnhäuser. Im Norden riegelt ein siebengeschossiger Wohnblock das Viertel gegen Autobahn und Bahnlinie ab.

Die Pappelreihe auf der Südseite bleibt größtenteils erhalten. Das ehemalige Güterbahnhofsgelände ist heute zu über 61 Prozent versiegelt. Nach der Bebauung wird es etwas weniger sein. Ein öffentlicher Park ist geplant. Dorthin werden die 14 brütenden Vogelarten sowie die sechs Vogelarten, die auf dem Bahngelände Nahrung suchen, zurückkehren, vielleicht auch die Zwergfledermaus, der das Bahnareal heute als Jagdgebiet dient, so die Vermutung des Umwelt- und Naturschutzgutachters.

Das Bezirksamt hat das Grundstück als allgemeines Wohngebiet festgesetzt. Das heißt, hier darf es auf einer Geschossfläche von 100.000 Quadratmetern kleine Läden, Gastronomie und Wohnungen geben.

Sibyll Klotz betonte auf der Veranstaltung die Bedeutung des Wohnungsneubaus im wachsenden Berlin. Gleichzeitig verwies die Stadträtin auf den experimentellen Charakter der Planungen. Als erster Bezirk wende Tempelhof-Schöneberg hier gemeinsam mit Investor Lars Böge (Böag Beteiligungs AG) die „ kooperative Baulandentwicklung“ an. Dazu gehört ein 25-prozentiger Anteil bezahlbaren Mietwohnraums an den insgesamt 950 geplanten Wohnungen. Sie sollen von einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft bewirtschaftet werden. Böge baut auch eine Kita und finanziert den Ausbau der umliegenden Schulen.

Nicht alle Anwohner und Friedenauer Bürger sind mit den Planungen einverstanden. Wie stark wird der Auto- und Bahnverkehr zunehmen – Güterverkehr soll wieder auf dem Innenstadtring rollen – und damit die Lärmbelästigung, wird Friedenau nicht zu sehr zugebaut, wie hoch ist der „Bevölkerungsdruck“ auf den Ortsteil? lauteten einige der vorgetragenen Bedenken.

Voraussichtlich werde es in dem Gebiet 2900 Autofahrten mehr pro Tag geben, eine Steigerung von durchschnittlich fünf bis sechs Prozent, so ein Verkehrsexperte. Das Quartier werden nur Radfahrer und Fußgänger durchqueren dürfen. Für Autofahrer wird eine Tiefgarage mit 990 Stellplätzen zur Verfügung stehen. Gegen den Bahnlärm schirmt der Wohnblock im Norden ab. Seine Wohnungen werden aber alle nach Westen, Osten oder Süden ausgerichtet sein. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 747× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 777× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 468× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 917× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.846× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.