Stummfilmklassiker und Lichterfest auf dem Kirchhof

Der Tod lässt sich nicht so einfach überreden. Bernhard Goetzke und Lil Dagover in einer Szene. | Foto: Veranstalter/TSM
  • Der Tod lässt sich nicht so einfach überreden. Bernhard Goetzke und Lil Dagover in einer Szene.
  • Foto: Veranstalter/TSM
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Der Erste Weltkrieg und die Spanische Grippe waren erst seit Kurzem vorbei. Der Tod ist müde geworden bei der Erfüllung seiner - wie er zugibt - ungeliebten Pflicht, Gottes Aufträge zu erfüllen und die Seelen der Verstorbenen zu holen.

Die Regie-Legende Fritz Lang hat das Trauma des Völkermordens in einem seiner Erstlingswerke verarbeitet. Im Rahmen des Jubiläumsjahrs des Alten Zwölf-Apostel-Kirchhofs zeigt die evangelische Kirchengemeinde den Filmklassiker "Der müde Tod" aus dem Jahr 1921.

Für den Kinoabend am 30. August ab 20 Uhr in der Friedhofskapelle, Kolonnenstraße 24-25, konnte Stephan Graf von Bothmer gewonnen werden. "Mit seinen eindrucksvollen Stummfilmkonzerten hat er sich deutschlandweit einen Namen gemacht. Er gilt als einer der führenden Stummfilminterpreten unserer Zeit", betont Gemeindesprecher Bertram von Boxberg. Von Bothmer begleitet den Stummfilm am Flügel.

Das "deutsche Volkslied in sechs Versen" lautet der Untertitel dieser romantisch-tragischen Geschichte. Der erschöpfte Tod zieht er sich in eine Kleinstadt zurück. Dort baut er eine für die Lebenden unzugängliche Totenfestung. Allein - die Pflicht ruft. Der Tod holt die Seele eines jungen Mannes. Seine Braut trauert so sehr um ihn, dass sie sich Zugang verschafft und den Tod um das Leben des verstorbenen Geliebten bittet. Der Tod lässt sich nicht so einfach überreden. In die Rahmenhandlung sind drei Episoden über den Verlust des Liebsten im Orient, in Venedig und in China eingebettet.

Was an diesem filmhistorischen Dokument besonders fasziniert, ist seine reiche Bildgestaltung. So verwendete Lang in der chinesischen Episode einen für die damalige Zeit sehr aufwendigen Trick mit einem Stiefel-Riesenmodell, durch die eine Armee winziger Menschen marschiert. Ein anderer Trick ist der des fliegenden Teppichs. Beide wurden Vorbild für Hollywood.

Der Eintritt zur Kinovorstellung ist frei. Im Anschluss an den Film gibt es ein nächtliches Lichterfest auf dem Kirchhof.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 230× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 988× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 649× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.138× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.026× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.