"Wir waren Nachbarn" wieder in der Ausstellungshalle zu besichtigen

Das historische Foto in der Informationsbroschüre zum Rathaus Schöneberg zeigt die erste Versammlung der Schöneberger Stadtverordneten 1914 in der Ausstellungshalle. | Foto: KEN
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Schöneberg. Nach fast zweijähriger Bauzeit eröffnet am 7. Juni die Ausstellung "Wir waren Nachbarn" mit Biografien jüdischer Zeitzeugen wieder in der historischen Ausstellungshalle im Rathaus Schöneberg.

Mehrere Jahre war die Halle gesperrt. Im harten Winter 2009/2010 hatten ungewöhnlich große Schnee- und Eismengen das Glasdach beschädigt. Aus Sicherheitsgründen musste die Halle geschlossen werden.

Die Ausstellung zog in die leerstehenden Räume der Willy-Brandt-Stiftung rechts vom Haupteingang. Diese werden übrigens im Zuge der Rathaussanierung für neue Büros umgebaut. Hier sollen Mitarbeiter der bezirklichen Wirtschaftsförderung einziehen.

Für rund zwei Millionen Euro wurden in der alten Ausstellungshalle, in der 1914 die erste Stadtverordnetenversammlung des damals noch selbstständigen Schöneberg getagt hatte, eine zweifache Dachverglasung gegen große Schnee- und Eislasten, Rauchschutztüren, eine Sicherheitsbeleuchtung, eine Sprinkler- und eine Lüftungsanlage eingebaut. Sie wurden nötig, weil geplant ist, die Halle auch für Versammlungen zu nutzen.

Im Vorfeld der Sanierung nach Plänen hatten sich die Nutzer der Halle, der Verein für Begegnung und Erinnerung, "frag doch!", die Untere Denkmalschutzbehörde und das Landesdenkmalamt eng abgestimmt.

Die Halle ist fast ganz in Weiß gehalten. Wie die Architektin Claudia Liss erläutert, trägt das den Anforderungen an die Neutralität des Raums für die Ausstellung "Wir waren Nachbarn" Rechnung. Die ursprünglichen Farben Hellbeige und Grün wurde an ausgewählten Stellen rekonstruiert. An den Wänden hat man die gemalten Fabelwesen sowie das Wappen von Schöneberg und einen Teil des Preußenadlers freigelegt.

Auch an anderer Stelle im Rathaus haben Bauarbeiten begonnen, so im Kennedy-Flügel und in den Treppentürmen. Lange haben die Gespräche zwischen Beschäftigtenvertretung und Denkmalpflege gedauert. Drei Jahre standen die Sanierungsmaßnahmen am John-F.-Kennedy-Platz in der Diskussion. Da das Rathaus nicht allein ein Verwaltungsgebäude ist, sondern auch ein Veranstaltungs- und Ausstellungsort, gibt es höhere Anforderungen an den Brandschutz.

Derzeit ist weder die Brandenburg-Halle noch das Casino zugänglich. In der Brandenburg-Halle wird eine Sprinkleranlage eingebaut, das Casino wird für Büros umgebaut. Laut Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) können die Bezirksverordneten, wenn auch mit Einschränkungen, während der gesamten Bauzeit im BVV-Saal tagen. Bis 2017 will man mit den genannten, rund fünf Millionen teuren Maßnahmen fertig sein. Der Sanierungsbedarf des Rathauses insgesamt liegt allerdings weit höher: bei rund 30 Millionen Euro.

Feierliche Wiedereröffnung der Ausstellung "Wir waren Nachbarn - Biografien jüdischer Zeitzeugen" in der frisch renovierten Ausstellungshalle im Rathaus Schöneberg ist am 7. Juni, 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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