Start-up betreibt intelligente Fahrradboxen am Bahnhof Südkreuz

Das Fahrrad wird am Vorderrad senkrecht aufgehängt. Velo-Easy-Geschäftsführerin Claudine Oldengott zeigt, wie es geht. | Foto: KEN
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Schöneberg. Grasfroschgrün leuchtet das Rondell über den Hildegard-Knef-Platz am Bahnhof Südkreuz. Was entfernt an ein City-Toilette erinnert, ist eine neue Aufbewahrungsidee für Fahrräder.

Selbstverständlich gibt es in Berlin auch andere Anbieter von Fahrradboxen. Diese hier aber sind kinderleicht in der Nutzung und benötigen auch keine Anmeldung über das Internet mit einer Code-Vergabe. Für die Anmietung einer Box zu überaus moderatem Preis reicht eine App.

Erfunden hat diese schnell und flexibel nutzbaren Fahrradboxen Claudine Oldengott. „Aus eigener bitterer Erfahrung“, wie die 27-jährige Betriebswirtschaftlerin erklärt. Schon dreimal wurde ihr das Fahrrad gestohlen. Während des Studiums überlegte Claudine Oldengott, wie sie sich gegen den Radklau künftig schützen könnte. Bald war die Idee für die Fahrradboxen geboren und die Erkenntnis gewonnen, dass sich damit auch ein Geschäft machen lässt.

Mit „drei Herren, alle älter als 35 Jahre und schon erfahrene Unternehmer“ gründete Claudine Oldengott im September 2015 in Spandau das Start-up-Unternehmen Velo Easy. „Berlin ist für solche Experimente sehr geeignet“, sagt Claudine Oldengott, die aus einer Unternehmerfamilie stammt. Aber auf diese Stadt will sich Velo Easy nicht beschränken. Innerhalb von sechs Monaten hatte das Start-up erste Stellplätze vereinbart, die Hard- und Software entwickelt und die Fertigung der Boxen auf den Weg gebracht. „Das war schon sehr sportlich“, meint Claudine Oldengott.

Im März dieses Jahres ist Velo Easy an den Start gegangen. Mittlerweile gibt es vier Standorte in Berlin. Dreißig ist das Ziel. Einer davon ist der südliche Vorplatz des Bahnhofs Südkreuz. Dort kooperiert Velo Easy mit der Deutschen Bahn. Claudine Oldengott lobt den Mobilitätskonzern für seine Aufgeschlossenheit gegenüber zukunftweisenden Ideen. Der Bahnhof Südkreuz sei ohnehin eine Plattform für innovative Produkte, meint sie. Etwas zäher seien da schon Verhandlungen mit den Bezirken. In Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf stoße Velo Easy weiterhin auf „taube Ohren“.

Am Platz kann es nicht liegen, auch nicht an der Optik. Die gefälligen grünen Rondelle mit den zehn Fahrradboxen haben eine Grundfläche von gerade einmal neun Quadratmetern. Die eingestellten Fahrräder werden in der Box am Vorderrad senkrecht aufgehängt. Innerhalb einer Stunde sind die solarbetriebenen überdimensionalen Konfektdosen auf- oder abgebaut. Sie müssen auch nicht sonderlich im Boden befestigt werden.

In einem nächsten Schritt will Velo Easy eine Box im Fahrrad-Rondell für einen Fahrradservice oder als Aufbewahrungsbox für allerlei Sperriges „opfern“. Oldengott denkt auch über eine in jeder Box integrierte Ladestation für E-Bikes nach.

Das Start-up-Unternehmen entwickelt zudem die Schließfachidee weiter. Das nächste Projekt, das angegangen wird, ist die Bahnhofsbox. Sie ermöglicht neben der klassischen Gepäckaufbewahrung neue Serviceangebote für Partner wie Liefer- und Wäscheservices oder Autovermieter und Kunden. KEN

Mehr Infos unter www.velo-easy.de.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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