BSR gibt Recyclinghof am Südkreuz ersatzlos auf

Die Berliner Stadtreinigung schließt 2020 den Recyclinghof am Tempelhofer Weg. An Ersatz denkt die BSR nicht.

Damit gebe es zukünftig keine einzige Müllannahmestelle mehr in Tempelhof-Schöneberg. Die Entscheidung des kommunalen Stadtreinigungsunternehmens – am Ort des Recyclinghofs entsteht die neue BSR-Unternehmenszentrale – stößt im Bezirk auf Widerstand.

Aus der BVV meldet sich Christoph Götz zu Wort. Das sei eine Zumutung für die Bürger. Außerdem befürchtet der SPD-Fraktionsvize, dass der Müll bald irgendwo in der Landschaft landet. Das konterkariere die Bemühungen um sauberere Straßen. Im März 2017 habe man beschlossen, gemeinsam mit der BSR nach einer Alternative zu suchen.

Auf Initiative der SPD hat der Stadtentwicklungsausschuss jüngst entschieden, die BSR-Ansage nicht zu akzeptieren und beim Senat noch einmal „nachzufassen“. „Die BSR muss einen Ersatzstandort ausweisen“, fordert Jörn Oltmann (Grüne). Der Stadtentwicklungsstadtrat will sich direkt an die zuständige Senatsverwaltung wenden, um für seine Forderung „die höchstmögliche Durchschlagskraft“ zu haben. Ein Ersatzgrundstück hat Oltmann schon im Auge: an der Monumentenstraße, wo sich bereits Berlin Recycling befindet, ein Schwesterunternehmen der BSR. Auch anderweitig verfüge der Bezirk über Gewerbegrundstücke, auf denen ein neuer Recyclinghof denkbar sei, so Jörn Oltmann. „Aber es ist nicht meine Aufgabe, für die BSR nach Grundstücken zu suchen“, sagt er.

Die BSR entgegnet, sie wolle die Annahmestelle in der Neuköllner Gradestraße zum „Recylinghof der Zukunft“ ausbauen. „Er wird schöner, größer und moderner“, kündigt Firmensprecherin Sabine Thümler an. Der erweiterte Hof umfasse dann zwei Ebenen: Unten stehen die Abfallcontainer, von oben kippen die Besucher ihren Müll direkt ab.

Mit Blick auf den Recyclinghof am Südkreuz sagt Sabine Thümler, die Betriebsgenehmigung laufe aus. Und bei Grundstücken für Müllannahmestellen gebe es in einer Stadt, die neue Wohnungen braucht, immer Konflikte. Zudem müsse ein Ersatzstandort die strengen Emissionsschutzvorgaben erfüllen.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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