Landesschülersprecher Felix Stephanowitz zieht Bilanz eines außergewöhnlichen Schuljahrs
Die Digitalisierung nicht mehr verlernen

Nicht nur Felix Stephanowitz, sondern wohl alle Schüler werden das vergangene Schuljahr für immer in Erinnerung behalten. | Foto: Leonie Krüger
  • Nicht nur Felix Stephanowitz, sondern wohl alle Schüler werden das vergangene Schuljahr für immer in Erinnerung behalten.
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Der Spandauer Felix Stephanowitz (17) ist seit April neuer Landesschülersprecher. Der Elftklässler besucht das Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasium. Im Interview mit Spandauer Volksblatt-Reporter Thomas Frey stellt er aber auch klar, dass seine Äußerungen überwiegend seine persönlichen Ansichten seien.

Wie bewerten Sie das abgelaufene Schuljahr?

Felix Stephanowitz: Definitiv als Herausforderung. Es gab neue Unterrichtsformate und Anforderungen, denen die Schülerinnen und Schüler gerecht werden mussten. Nicht zuletzt beim Home-Schooling. Leistung zu bringen, während gleichzeitig die ganze Familie ebenfalls zu Hause ist, sich manche vielleicht den Laptop noch mit Geschwistern teilen müssen, das alles waren keine optimale Bedingungen. Die Schule ist auch ein geschützter Raum. Ein Ort mit vielen sozialen Kontakten. Das ist über weite Strecken weggefallen. Mit auch psychischen Auswirkungen.

Wo lagen die größten Versäumnisse?

Felix Stephanowitz: Ganz klar bei der Digitalisierung. Viele Schulen waren hier vor Corona überhaupt nicht aufgestellt. Es wurde dann mit unterschiedlichen Plattformen experimentiert. Und es gab manches wenig durchdachte Vorgehen. Einige Gelder, die in Endgeräte investiert werden sollten, wurden nach meiner Ansicht an den falschen Stellen eingesetzt.

Ob der Wechselunterricht einigermaßen funktionierte, hing vor allem von den Kenntnissen und dem Engagement der Lehrerinnen und Lehrer ab. Weil die ganz unterschiedlich waren, gab es auch ein unterschiedliches Lern- und Leistungsniveau. Es war sozusagen ein Glücksspiel für Schülerinnen und Schüler, wie ihre Lehrkraft das bewältigte. Letzten Endes bedeutet das aber Ungleichheit und Ungerechtigkeit.

Wie waren die persönlichen Erfahrungen an Ihrer Schule?

Felix Stephanowitz: Wir verfügten schon vor Corona über entsprechendes Equipment. Auch durch unsere Kooperationspartner ist meine Schule extrem privilegiert. Das machte aber eher deutlich, wie mangelhaft woanders der Unterricht ablaufen muss.

Wie viel vom eigentlich vorgesehenen Unterrichtsstoff etwa für Ihre Jahrgangsstufe konnte im abgelaufenen Schuljahr behandelt werden?

Felix Stephanowitz: Was die Menge betrifft bekamen wir alles beigebracht. Aber es geht auch darum, mit dem Gelernten umzugehen, es wirklich zu verstehen. Das ist eher zu kurz gekommen.

Was wünschen Sie sich für das nächste Schuljahr?

Felix Stephanowitz: Erster Schritt sollte wieder ein analoger Alltag sein. Ziel muss es allerdings auch sein, den erlernten Fortschritt in der Digitalisierung weiter zu nutzen und damit beides zum Besten miteinander verbinden. So kann ein Lernen auch außerhalb des Schulgebäudes und interaktiv ermöglicht werden.

Auch im Landesschülerausschuss gab es zuletzt einige Turbulenzen. Sie sind bereits der dritte Vorsitzende innerhalb eines knappen Jahres. Bereits 2019 hatten Sie dieses Amt. Von Unstimmigkeiten und Intrigen war die Rede.

Felix Stephanowitz: Wir sind durch schwierige Zeiten gegangen. Im Mittelpunkt steht aber immer unser Einsatz als Interessenvertretung der Schülerinnen und Schüler und wird auch in Zukunft unser höchster Anspruch sein.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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