Zeichen gegen Antisemitismus
Spandau gedenkt der Pogromnacht 1938

Julius Sternberg war der letzte Eigentümer des Kaufhauses an der Breiten Straße in der Altstadt. | Foto: Ulrike Kiefert
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Das Bezirksamt richtet zum Gedenken an die Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wieder eine Gedenkstunde mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde Berlin aus.

Die Gedenkveranstaltung findet am 8. November ab 10 Uhr vor dem Mahnmal Lindenufer an der Sternbergpromenade in Höhe Kammerstraße statt. Die inhaltliche Gestaltung der Gedenkstunde hat der Evangelische Kirchenkreis Spandau übernommen. Dabei sind ein Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde und Kantor Simon Zkorenblut.

Neben Vertretern aus Politik und Wirtschaft sind auch die Spandauer eingeladen teilzunehmen. "Mit dieser jährlichen Gedenkstunde, die in Bezug auf die Vergangenheit und die jüngsten Ereignisse in Deutschland auch künftig unerlässlich ist, sendet Spandau ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Gewalt", so Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD).

Das Mahnmal am Lindenufer wurde 1989 errichtet und erinnert an die Spandauer Synagoge. Sie stand am Lindenufer Ecke Kammerstraße. In der Pogromnacht zerstörten Brandstifter das Gotteshaus. 2012 wurde das Mahnmal um eine Namensmauer unter dem Motto "Jeder Mensch hat einen Namen" ergänzt. Die Namenssteine erinnern an die Spandauer jüdischer Herkunft, die während der Naziherrschaft deportiert und ermordet wurden. Ruth Golan-Zareh (1944-2012) hat das Mahnmal entworfen.

Seit November 2014 trägt der Abschnitt des Uferweges an der Havel zwischen der Juliusturmbrücke und der Dischingerbrücke, an dem auch das Mahnmal liegt, den Namen "Sternbergpromenade" – benannt nach der Familie Sternberg, die fast zwei Jahrhunderte lang eine der prägendsten jüdischen Familien in Spandau war.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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