Freilichtbühne feierte 100-jähriges Bestehen
"Kein Geld, kein Personal – macht mal"

Jubiläumsfeier mit begrenzter Besucherzahl. | Foto:  Thomas Frey
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  • Jubiläumsfeier mit begrenzter Besucherzahl.
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Eigentlich sei ein zweitägiges Event geplant gewesen, sagte Hausherrin Britta Richter. Mit Jazzbrunch, Kinderprogramm, Aufführungen und Party. Coronabedingt blieb als Feier zum 100. Geburtstag der Freilichtbühne an der Zitadelle nur ein Abend mit geladenen Gästen übrig.

Aber immerhin konnte am 18. September die Feier mit einiger Prominenz wie etwa Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) begangen werden. Der Ort sei ein ganz wichtiger Bestandteil des ohnehin sehr breiten und bunten Spandauer Kulturlebens, befand Lederer. Ein weiterer Vorteil sei seine Lage, weitab von Wohnhäusern. Deshalb könnte es hier auch lauter werden.

Die Freilichtbühne hat im Lauf ihres Bestehens viele Höhen und Tiefen erlebt. Die vergangenen knapp 30 Jahre stand sie unter der politischen Ägide des scheidenden Kulturstadtrats Gerhard Hanke (CDU). Als er 1992 sein Amt antrat, stand schon bald die Frage der weiteren Finanzierung der Bühne auf der Agenda. Er habe sich deshalb an Uli Funk, den damaligen Chef des Spandauer Kulturhauses gewandt, mit der Bitte, sich ein Konzept zu überlegen. "Die Vorgaben waren, du bekommst kein zusätzliches Geld, kein weiteres Personal, mach mal".

Funk lieferte und seither steht die Freilichtbühne unter der Regie des Kulturhauses. Dabei blieb es auch, als Britta Richter 2011 seine Nachfolgerin wurde. Das Programm sei seitdem sogar noch ambitionierter geworden, lobte Gerhard Hanke. Britta Richter lieferte dazu die Zahlen. Rund 80 Veranstaltungen in den Sommermonaten auf der Freilichtbühne, zusätzlich zu den rund 450 das Jahr über im Kulturhaus. Auf die Beine gestellt von fünf festangestellten Mitarbeitern, dazu einigen Freien und Honorarkräften. Deren Aufgaben reichten vom Buchen der Engagements über den Kartenverkauf, die Einlasskontrolle und Abrechnungen bis zum Reaktivieren der Spielstätte im Frühjahr und ihrem winterfest machen im Herbst. "So war das vor Corona", fügte sie noch an. Was allerdings nicht ganz stimmte. Denn auch in diesem Sommer hat es viele Veranstaltungen auf der Freilichtbühne gegeben.

Wunsch: Die nächsten 100 Jahre ohne Pandemie

Das soll auch in den kommenden 100 Jahren so weiter gehen und das mit möglichst wenig pandemiebedingten Einschränkungen, wünschte sich Gerhard Hanke.

Die Botschaft, die Einschnitte möglichst gering zu halten, ging nicht zuletzt an Klaus Lederer. CDU-Mann Hanke lobte den Linken aber als "besten Kultursenator", den er in seiner fast drei Jahrzehnte langen Amtszeit erlebt habe. Lederer habe sich nicht nur für die Spandauer Kulturbelange interessiert, sondern auch seine Zusagen stets eingehalten.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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