"Niemand duckt sich weg": Baustadtrat reagiert verärgert über Äußerung zum Wohnungsbau

Spandau. Empört hat Spandaus Baustadtrat auf Aussagen von Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel reagiert. Der hatte dem Bezirk vorgeworfen, beim Wohnungsbau hinterher zu hinken.

Carsten-Michael Röding (CDU) ist keiner, den man so schnell aus der Fassung bringt. Doch jetzt ist dem Baustadtrat der Kragen geplatzt. „Es ist kontraproduktiv und falsch, unreflektiert Statistiken wiederzugeben“, kritisiert Röding die jüngsten Aussagen von Andreas Geisel (SPD) zum Wohnungsbau. Der Stadtentwicklungssenator müsse es eigentlich besser wissen.

Geisel hatte kürzlich aktuelle Zahlen präsentiert, die die sehr unterschiedlichen Baugenehmigungszahlen in den zwölf Berliner Bezirken belegen. Demnach wurde bis Ende August dieses Jahres in Berlin der Bau von 13.547 Wohnungen genehmigt. Damit hinke der Wohnungsneubau dem tatsächlichen Bedarf deutlich hinterher. Mitverantwortlich für diese Situation machte der Senator Bezirke wie Spandau und Reinickendorf. Die beiden Randbezirke bilden die Schlusslichter in der Statistik. So wurden in Spandau in den ersten acht Monaten dieses Jahres lediglich 284 Baugenehmigungen erteilt, während es anderswo mehr als 2700 waren. Geisel warf Spandau deshalb vor, sich vor der Verantwortung weg zu ducken.

„Niemand duckt sich hier weg“, ärgert sich Carsten-Michael Röding über den Vorwurf zu wenig zu tun. Spandau sei der erste Bezirk gewesen, der Wohnungsbaupotenziale selbst ermittelt habe. Zudem könne der Bezirk nur genehmigen, was Wohnungsbaugesellschaften auch beantragen würden. „Wir können uns die Baugenehmigungen schließlich nicht selbst backen“, so Röding. Für größere Bauprojekte fehle zudem die Nachfrage von Investoren. Erschwerend kommt hinzu, dass auf privaten Flächen planungsrechtlich oft erst Baurecht hergestellt werden muss, was in Abstimmung mit der Senatsverwaltung dauern kann. In Spandau gibt es Potenzial für rund 20.000 neue Wohnungen. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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