Projekt geht zunächst bis Februar kommenden Jahres
Gestartet war das Projekt Anfang 2013 in der Neustadt. Schon bald folgten das Falkenhagener Feld und die Wilhelmstadt. In den drei Kiezen sind heute 18 Kiezläufer unterwegs. Sie dokumentieren Missstände und leiten sie an das Ordnungsamt oder das Grünflächenamt weiter. Sie melden zum Beispiel, wenn jemand seinen Sperrmüll illegal auf dem Bürgersteig entsorgt hat oder ein Straßenschild kaputt ist. Sie achten auf Müll in Parks und fordern Hundehalter dazu auf, den Leinenzwang einzuhalten. So sorgen sie dafür, dass auf Straßen, Spielplätzen und in Grünanlagen Ordnung herrscht.
Träger des Projektes ist die Schildkröte GmbH in Kooperation mit dem Bezirksamt, dem Quartiersmanagement Neustadt und dem Jobcenter Spandau. Das Projekt sollte zunächst bis Januar dieses Jahres gehen, wurde aber inzwischen das zweite Mal verlängert. Denn die Kiezläufer arbeiten im Rahmen von Beschäftigungsförderungen und erhalten vom Jobcenter eine Mehraufwandsentschädigung für ihre wöchentlich 30-stündigen Rundgänge.
Aktuell läuft das Projekt nun bis Februar 2015, so Kathi Hellerbach von der Schildkröte GmbH. Als Kiezläufer nicht mehr dabei sein wird dann Wolfgang Böttner. Seine Maßnahme endet Anfang August. Eine endgültige Entscheidung hat er vom Jobcenter Spandau zwar noch nicht. "Aber es sieht nicht gut aus", sagt Böttner. Dabei würde der 63-Jährige gern weiter seine Runden drehen. "Das ist eine sehr sinnvolle Arbeit, die dem Bürger viel bringt", sagt Böttner. Auch deshalb seien sie in der Neustadt schnell respektiert worden.
Bevor Wolfgang Böttner als Kiezläufer begann, hatte er allerdings schon eine dreijährige Beschäftigungsmaßnahme (ÖBS) hinter sich. Die rechnet ihm das Jobcenter nun an. "Erwerbsfähige Leistungsberechtigte dürfen innerhalb von fünf Jahren nicht länger als 24 Monate in Arbeitsgelegenheiten zugewiesen werden", zitiert Jobcenter-Sprecher Nico Klingler aus dem Sozialgesetzbuch II (Paragrafen 16d). Jeder Einzelfall werde aber sorgfältig geprüft. Bis zur Rente will Wolfgang Böttner aber nicht "herumsitzen", wie er sagt. Notfalls würde er ehrenamtlich für das Quartiersmanagement weiterarbeiten, meint er.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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