Paddeln in der Pandemie
Wie der Kanupoloclub Havelbrüder die vergangenen Monate erlebte

Blick von oben auf das Vereinsgelände der Havelbrüder und die ersten Boote, die wieder im Wasser sind.  | Foto: KSV Havelbrüder
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  • Blick von oben auf das Vereinsgelände der Havelbrüder und die ersten Boote, die wieder im Wasser sind.
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Auch die Havelbrüder hoffen jetzt, dass die schlimmsten Corona-Einschränkungen vorbei sind und nicht wiederkommen. Für Ende Juni plant der Verein ein Zusammentreffen unter dem Motto "Kanu und Cocktail". Endlich sich mal wieder zwanglos auf dem Clubgelände auf Eiswerder treffen können.

Bei den Havelbrüdern wird Kanupolo betrieben und das sehr erfolgreich. Die Spandauer gehören in dieser Sportart zu den führenden deutschen Clubs. Sie waren mehrfach deutscher Meister in verschiedenen Altersklassen und stellen einige Nationalspieler. Auch nach dem Re-Start der Kanupolo-Bundesliga präsentierten sich die Havelbrüder gleich in optimaler Form. Nach vier Spieltagen und ebenso vielen Siegen standen sie an der Tabellenspitze.

Das war nach der langen Zeit des brach liegenden Vereinslebens nicht unbedingt erwartbar. Oder vielleicht doch? Aber der Reihe nach. Alle Lockdown-Maßnahmen hätten nahezu alle Sportarten gleich betroffen, sagt Havelbrüder-Sprecherin Jutta Füssel. Besonderheiten seien dabei nicht berücksichtigt worden. Etwa wenn es um Bewegung und Wettkämpfe im Freien oder noch spezieller, wie in ihrem Fall, im Wasser handelt.

Beim Kanupolo geht es darum, aus einem Boot heraus einen Ball per Paddel oder Hand ins Tor des Gegners zu bringen. Dabei sorgen die Wasserfahrzeuge schon dafür, dass sich die Kontrahenten nicht total nahe kommen. Zudem sei ein Boot drei Meter lang, erklärt Sprecherin Jutta Füssel.

Dass solche Feinheiten bei den Corona-Einschränkungen keine Beachtung fanden, hielt und hält die Havelbrüder-Sprecherin zwar nicht für zielführend. Aber niemand der Verantwortlichen habe ja Erfahrungen beim Umgang mit einer Pandemie gehabt, so ihr Verweis auf das große Ganze.

Was zu gewissen Zeiten erlaubt war, wäre dann auch umgesetzt worden, erzählt Jutta Füssel. So hätten sich zum Beispiel Kleingruppen auf dem Gelände getroffen. Manche Mitglieder hätten aber auch einige Phantasie entwickelt. Wenn sich jemand ein Boot holte, damit zum Beispiel zur Kleinen Badewiese in Gatow fuhr und dort ins Wasser ging, war dagegen nichts einzuwenden, solange nicht vom Verein initiiert. Und beim Paddeln auf der Havel ging die Ansteckungsgefahr wahrscheinlich gegen Null. Wer wiederum zum Nationalmannschaftskader gehörte, konnte auch in den vergangenen Monaten trainieren. Ein Privileg für Spitzensportler, wenngleich auch hier mit Unterschieden. Weil Kanupolo nicht zum Programm der olympischen Spiele gehört, haben auch die Top Athleten dort keine Impfpriorisierung. Sie und erst recht der Nachwuchs müssen wahrscheinlich noch eine Weile warten, ehe sie einen Termin bekommen.

Der Status als eher Randsportart wirkte sich in einem anderen Bereich eher positiv aus. 115 Mitglieder haben die Havelbrüder aktuell, ähnlich viele wie vor Corona. Dass fast alle geblieben sind, erklärt Jutta Füssel mit der Faszination für Kanupolo. Es sei eine Sportart, der sich die meisten nicht einfach so verschreiben. Wer sie betreibt, gebe das auch in schwierigen Zeiten nicht auf.

Blick von oben auf das Vereinsgelände der Havelbrüder und die ersten Boote, die wieder im Wasser sind.  | Foto: KSV Havelbrüder
Kanupolo erfordert vollen Körpereinsatz. | Foto: KSV Havelbrüder
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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