Kommt der Wolf nach Spandau?
Schnuppertouren sind nicht ausgeschlossen
In der Döberitzer Heide hat sich ein Wolfsrudel niedergelassen. Das ehemalige Militärgelände und heutige Naturschutzgebiet befindet sich westlich von Spandau.
Wölfe sind in Brandenburg keine Seltenheit mehr. Dass sie, in diesem Fall ein Elternpaar und vier Welpen, allerdings auch innerhalb des Berliner Autobahnrings auftauchen könnten, war eher weniger erwartet worden. Schon deshalb stellt sich jetzt die Frage: Marschiert der Wolf noch weiter in Richtung Berlin? Und damit nach Spandau?
Völlig auszuschließen sei das nicht, lautet darauf die Antwort mehrerer Experten. Allerdings wäre nicht zu erwarten, dass sich die Tiere dort festsetzen. Wenn überhaupt kämen sie höchstens zu "Schnuppertouren". Die Stadt sei kein Lebensraum für Wölfe, stellte etwa Wildtierexperte Derk Ehlert heraus. Schon weil sie dort wenig Beute finden. Selbst die Wildschweine würden dafür nicht ausreichen.
Anders als nicht nur in manchen Märchen vermittelt wird, gilt der Wolf als menschenscheu. Allerdings weiß er ja nicht, was ihn jenseits der Döberitzer Heide erwartet. Er könnte sich deshalb unfreiwillig auch nach Spandau verirren. Aber wahrscheinlich nicht weit. Auffallen würde eine solche Tour voraussichtlich dann, wenn ihr andere Tiere zum Opfer fallen. Wobei solche Beutezüge in Berlin noch keinem Wolf zugerechnet werden konnten.
Denn bisher gab es nur einen wirklichen Nachweis, dass eine Vertreterin dieser Art im Stadtgebiet unterwegs war. Im Januar wurde eine Jungwölfin für kurze Zeit in Adlershof verortet. Festgestellt werden konnte das deshalb, weil sie mit einem Sender versehen war.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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