Trotz Parkausweis finden Anwohner keinen Parkplatz
"Ohne Kontrolle funktioniert das nicht"

Im Kemmannweg ist der Parkdruck hoch. Ein Kinderarzt, eine Krankenkasse und der Bahnhof liegen in der Nähe.  | Foto: Ulrike Kiefert
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  • Im Kemmannweg ist der Parkdruck hoch. Ein Kinderarzt, eine Krankenkasse und der Bahnhof liegen in der Nähe.
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Die Parkvignette kommt Anwohnern des Kemmannwegs teuer zu stehen. Trotz Parkzone finden sie keinen Parkplatz – und zahlen trotzdem. Darum sollte das Ordnungsamt öfter kontrollieren, fordern sie.

Der Kemmannweg ist Parkzone. Darum brauchen Anwohner wie Gerhard Ehlert eine Parkvignette oder „Bewohnerparkausweis“. 20,40 Euro löhnt Ehlert dafür alle zwei Jahre. Das ist auch okay für ihn, wenn er und seine Nachbarn im Gegenzug einen Stellplatz finden würden. Stattdessen kurven sie täglich genervt durch ihr Wohnviertel auf der Suche nach einer Parklücke. „Man muss hier schon echtes Glück haben“, sagt Ehlert.

Nun garantiert der grüne Bewohnerparkausweis noch keinen Parkplatz. Er hilft Anwohnern aber dort, wo es fast unmöglich ist, eine öffentliche Stellfläche zu finden. „Das funktioniert aber nur, wenn das Ordnungsamt auch regelmäßig kontrolliert. Das tut es hier schon lange nicht mehr“, sagt der 79-Jährige, der vom Balkon seiner Parterrewohnung eine gute Sicht auf die Straße hat.

Das Parken mit Vignette gilt im Kemmannweg montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und samstags 9 bis 14 Uhr. Auf der einen Seite der Einbahnstraße gilt zusätzlich zur Parkraumbewirtschaftung ein Halteverbot für Ortsfremde. „Dort darf niemand ohne Anwohnerparkausweis parken, auch nicht mit einem Parkschein“, erklärt Gerhard Ehlert. Doch daran hält sich kaum einer.

Keine Kontrollen, dabei ist das Ordnungsamt um die Ecke

Der schmale Kemmannweg geht von der Galenstraße ab. „Wer rüber zur AOK will, zum Kinderarzt oder zum Ordnungsamt, der parkt hier.“ Auch Dauerparker stellen ihre Autos unrechtmäßig im Kemmannweg ab. Heute Vormittag hat Gerhard Ehlert schon sechs Autos ohne Vignette gezählt. „Dabei dürfen die hier erst ab 17 Uhr stehen.“ Beim Ordnungsamt hat sich der Anwohner schon beschwert, zumindest bei einer Mitarbeiterin, die er draußen vor dem Amt getroffen hat. „Für regelmäßige Kontrollen fehlt wohl das Personal“, sagt Ehlert. „Dabei ist das Ordnungsamt gleich um die Ecke.“ Wenn die Parkverstöße aber nicht konsequent geahndet werden, warum soll er dann für etwas zahlen, das ihm keinen Vorteil bringt? Das ist dem Spandauer schleierhaft.
Dem Ordnungsamt ist die Problematik „beratungsresistente Falschparker“ in Parkzonen sehr wohl bekannt, auch im Kemmannweg. Dort werde täglich mehrfach kontrolliert, behauptet Ordnungsstadtrat Stephan Machulik (SPD).  Jedoch sei die Kontrolldichte aufgrund von Personalausfällen derzeit reduziert. Wie viele Knöllchen die Ordnungshüter im vergangenen Jahr im Kemmannweg verteilt haben, sei nicht bekannt, da der Bezirk keine eigenen Statistiken über Verkehrsordnungswidrigkeiten führe.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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