Vorfahrt für Busse und Radfahrer ab 2025
Verkehrssenatorin will Abschnitt der Neuendorfer Straße autofrei machen

Ein Bus und Autos unterwegs auf dem Abschnitt der Neuendorfer Straße,  der gesperrt werden soll. Aufgenommen an der Kreuzung Triftstraße.  | Foto:  Thomas Frey
  • Ein Bus und Autos unterwegs auf dem Abschnitt der Neuendorfer Straße, der gesperrt werden soll. Aufgenommen an der Kreuzung Triftstraße.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Dass auf der Neuendorfer Straße ein Verkehrskollaps droht und Gegenmaßnahmen ergriffen werden müsse, ist weitgehend Konsens. Die Vorstellungen der Senatsmobilitätsverwaltung hält der Spandauer Verkehrsstadtrat Thorsten Schatz (CDU) indes harmlos ausgedrückt für „irritierend“.

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz habe eine autofreie Zone zwischen den Kreuzungen Trift- und Jagowstraße ins Auge gefasst, erklärte der Stadtrat in der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 25. Januar. Dabei handelt es sich zwar nur um einen kurzen Abschnitt der Neuendorfer Straße von ungefähr 100 Metern. Der Grund dafür ist ein Beschleunigen des Busverkehrs. Ab 2025 sollen Busse in Spitzenzeiten im Zwei-Minuten-Takt auf der Neuendorfer Straße unterwegs sein. Auch der Bezirk möchte den öffentlichen Nahverkehr stärken, betonte Thorsten Schatz. Nach seiner Ansicht ließe sich das auch anders angehen. Aber inzwischen scheine sich die Senatsverwaltung auf diese Variante festgelegt zu haben. Eine von der BVG beauftragte Machbarkeitsstudie basiere nur noch auf der Sperr-Vorgabe. Das sei umso bedauerlicher, weil Spandau sich konstruktiv beteiligt habe und mit anderen Alternativen besser leben könnte wie einer Ring- oder Einbahnstraßenlösung.

Bleibe es bei der Sperre, werde es mehr Autoverkehr in den umliegenden Gebieten geben, prophezeit Thorsten Schatz. Und überhaupt nicht berücksichtigt worden sei, dass sich im unmittelbaren Bereich des geplanten Sperrgebiets die Feuerwache an der Triftstraße und das Vivantes-Krankenhaus an der Bergstraße befinden.

Lösch- und Rettungsfahrzeuge wären von der Verkehrseinschränkung doch gar nicht betroffen, erklärte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Christoph Sonneberg-Westeson. Der Stadtrat widersprach. Die autofreie Zone müsse ja irgendwie abgesichert werden. Eine Möglichkeit wären Schranken. Die könnten zwar einige Einsatzfahrzeuge automatisch öffnen, aber wahrscheinlich nicht alle. Auf jeden Fall drohe Zeitverlust.

Vor allem die CDU griff das Thema im Wahlkampf gerne auf. Dabei hatte nicht die Union, sondern die SPD die Anfrage eingebracht. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Arndt Meißner nahm vor allem Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (B’90/Grüne) ins Visier. In einem dicht besiedelten Gebiet eine Straße abzuschneiden und dadurch die Wege für viele Menschen zu erschweren, hielt er für keine durchdachte Verkehrspolitik. Vielmehr sei das „Bullerbü“.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 999× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.142× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.