Gegenseitige Hilfe im Kiez:
Der Mittelhof eröffnete in der Berlinickestraße einen Nachbarschaftsladen

Mittelhof-Geschäftsführer Markus Schönbauer (links) und Stadtrat Frank Mückisch eröffnen offiziell den Nachbarschaftsladen in der Berlinickestraße. | Foto: K. Rabe
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Die einen würden gern helfen, andere bräuchten Hilfe. Diese Menschen zusammenzubringen ist das Anliegen des Nachbarschaftsladens, der seit Juni in der Berlinickestraße seinen Standort hat und jetzt offiziell vom Verein Mittelhof eröffnet wurde. Der Laden soll für Nachbarn im gesamten Bezirk ein Anlaufpunkt sein.

Ob es eine Begleitung zum Arzt ist, Unterstützung beim Einkauf, Hilfe bei kleineren Handwerksarbeiten oder auch die stundenweise Betreuung eines Kindes – Menschen mit Hilfebedarf sind bei der neuen Nachbarschaftshilfe an der richtigen Adresse. „Wir vernetzen sie mit Leuten, die sich für andere engagieren wollen“, sagt Projektkoordinatorin Nina Karbe. Das neue Angebot sei von Anfang an auf das Interesse der Anwohner gestoßen. „Die Leute haben sofort ihre Hilfe angeboten. Viele wollen Teil der Nachbarschaftshilfe sein“, freut sie sich.

Vor allem in einem Bezirk wie Steglitz-Zehlendorf, wo der Anteil älterer Menschen sehr hoch ist und in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird, sei nachbarschaftliches Engagement wichtig, betonte Sozialstadtrat Frank Mückisch. Ihm liege das Projekt sehr am Herzen, sagte er bei der Eröffnung und sicherte seine Unterstütztung zu.

Die Idee des lebenslangen Wohnens in den eigenen vier Wänden gehört zu den Themen, denen sich der Mittelhof in seiner Arbeit widmet. Eine lebendige Nachbarschaft zu gestalten, sei eine gute Form dafür, erklärt Mittelhof-Geschäftsführer Markus Schönbauer.

Bis zur Umsetzung sei es allerdings ein langer Prozess gewesen. Zuvor wurden Menschen im Alter zwischen Ende 50 und Mitte 90 eingeladen. Es kamen rund 90 Bürger. In vier Workshops wurde ermittelt, was sie brauchen, um gut alt zu werden. Nachbarschaftshilfe war dabei ein großes Thema. Schließlich musste die Finanzierung geklärt werden. Dafür hatte sich der Mittelhof an einer Ausschreibung der Skala-Initiative der BMW-Erbin Susanne Klatten beteiligt. Bei 900 Anträgen war das Projekt Nachbarschaftsladen eines von 95 geförderten Projekten. 450 000 Euro stehen jetzt zur Verfügung. Das Geld reicht knapp drei Jahre. „Wir werden alles unternehmen, um eine Anschlussfinanzierung zu bekommen“, sagt Gerald Saathoff vom Team des Mittelhofs. Er hofft auf positive Resonanz im ganzen Bezirk. „Wir werden so erfolgreich arbeiten, dass wir nicht mehr wegzudenken sind.“

Seit dem Start des Projektes im Juni hat das Team des Nachbarschaftsladens bereits über 100 Anfragen bekommen. Als Helfer sind derzeit über 20 Ehrenamtliche im Alter zwischen 30 und 70 Jahren unterwegs. Wer sich ebenfalls in Sachen Nachbarschaftshilfe engagieren möchte oder wer Unterstützung aus der Nachbarschaft benötigt, kann sich vor Ort informieren.

Geöffnet ist der Nachbarschaftsladen, Berlinickestraße 9 montags und mittwochs von 10 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 15 bis 18 Uhr. Zudem findet donnerstags alle zwei Wochen um 17 Uhr eine Info-Veranstaltung im Laden statt. Nächster Termin ist der 10. Oktober.

Weitere Infos unter ¿27 97 97 27, nachbarschaftshilfe@mittelhof.org oder im Internet auf https://bwurl.de/14kl.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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