Gesichter gegen das Tabu
Schlosspark Theater zeigt Kunstprojekt zur Arbeit von Kinderhospizen

Die Ausstellung "Facing The Taboo" wurde von Franziska Kopitzsch vom Bundesverband Kinderhospiz und vom Intendanten des Schlosspark Theaters Dieter Hallervorden im Garten des Theaters eröffnet.  | Foto:   Jacqueline Lorenz
  • Die Ausstellung "Facing The Taboo" wurde von Franziska Kopitzsch vom Bundesverband Kinderhospiz und vom Intendanten des Schlosspark Theaters Dieter Hallervorden im Garten des Theaters eröffnet.
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Schon seit vielen Jahren engagiert sich Dieter Hallervorden für den Bundesverband Kinderhospiz. Er ist unter anderem Schirmherr des Oskar Sorgentelefons, das dabei hilft, Eltern und Verwandten von lebensverkürzend erkrankten Kindern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Um die Arbeit des Vereins mehr in die Öffentlichkeit zu rücken, wird im Garten des Schlosspark Theaters eine Ausstellung gezeigt.

Mit dieser Ausstellung zum Kunstprojekt „Facing The Taboo“, das vom Bundesverband Kinderhospiz (BVKH) und seinen Partnern initiiert wurde, sollen Tabus und Sprachlosigkeit zu der bedeutsamen Arbeit von Kinderhospizen gebrochen werden. Ziel der Ausstellung ist es, die Kinderhospiz-Arbeit mehr in den öffentlichen Fokus zu stellen, damit unheilbar erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Familien noch besser unterstützt werden können.

„Es handelt sich um Kinder, die Schutz und Sicherheit bedürfen, aber nicht wissen, ob der morgige Tag womöglich ihr letzter ist“, erklärt Hallervorden bei der Eröffnung der Ausstellung im Garten seines Theaters, bei der auch Franziska Kopitzsch, Geschäftsführerin des BVKH anwesend war.

Zu sehen sind digitale Fotografien auf großformatigen Glasflächen, die Gesichter von vier jungen Menschen zwischen Licht und Schatten abbilden. Sie sind das zentrale Element dieses Kunstprojektes. Alisha, Deliyah, Lukas und Rasul sind lebensfrohe Kinder, die dennoch eine schicksalhafte Realität verbindet: Sie haben in jungen Jahren die Diagnose einer lebensverkürzenden Krankheit erhalten. Gedanken um Leben und Tod liegen für die Sechs- bis Zwölfjährigen und ihre Familien nicht in weiter Ferne, sondern müssen im Alltag bewältigt werden. „Wir möchten mit dieser durchaus provokanten Dialogkampagne einen ganz neuen Weg gehen und wagen den Schritt in eine rein visuelle Emotionalisierung, welche die Menschen bewusst aufrütteln soll“, sagt Franziska Kopitzsch und fügt hinzu, dass die Kinderhospizarbeit in die Mitte der Gesellschaft gehöre.

Seit Jahren engagiert sich Hallervorden als Fürsprecher für den BVKH. Er ist direkt am Projekt beteiligt. In kleinen Filmsequenzen, die im Rahmen des Projekts für Filmspots kreiert wurden, spricht er über die Vergänglichkeit des Lebens. „Menschen, die Arbeit fürs Kinderhospiz leisten, sind die Samariter unserer Zeit“, sagt er. „Nehmen Sie sich bitte die Zeit, durch unseren Garten zu wandeln, erleben Sie den Prozess sich auflösender Grenzen und lassen Sie uns gemeinsam solidarisch an der Seite dieser jungen Menschen stehen, die so unendlich viel an Last zu tragen haben“, fordert Hallervorden auf.

„Facing the Taboo“ ist noch bis zum 10. Mai im Garten des Schlosspark Theaters, Schloßstraße 48, zu sehen.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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