Elektronische Registrierung in Bibliotheken muss geprüft werden
Tempelhof-Schöneberg. Möglicherweise werden nicht alle Besucher der bezirklichen Stadtteilbibliotheken von der elektronischen Zählung erfasst. Dieser vom Unterausschuss Bibliotheken erhobene Verdacht besteht insbesondere bei mengenrelevanten Besuchen von Schulklassen und Kita-Gruppen.
Wenn sich dieser Verdacht bestätigt, und alles deutet wohl darauf hin, bedeutet das für die Bezirkskasse unterm Strich einen momentan nicht zu beziffernden Budgetverlust, den die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) nicht länger hinnehmen möchte. Jedenfalls hat die BVV-Mehrheit auf Antrag der Grünen beschlossen, dass das Bezirksamt, um die elektronische Zählung künftig „im vollen Umfang zu gewährleisten“, zunächst die vorhandenen Zählgeräte auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüfen muss. „Sollte das Bezirksamt feststellen, dass Besuche in relevanten Größenordnungen von den vorhandenen Zähleinrichtungen nicht erfasst werden, sind diese gegen nachhaltig funktionierende Zähleinrichtungen zu ersetzen“, fordert der Antragsteller, Grünen-Fraktionschef Jörn Oltmann.
Schließlich ist es für die Budgetierung des Bezirks unabdingbar, dass erbrachte Leistungen (gilt nicht nur für die Bibliotheken) der Verwaltung in vollem Umfang erfasst und zur Abrechnung gebracht werden. Das heißt, wenn nicht tatsächlich alle Bibliotheksbesuche in allen sieben Stadtteilbibliotheken korrekt gezählt werden, ergeben sich in der Kostenleistungsrechnung zwangsläufig falsche und mithin zu hohe Kosten pro Einheit und zu geringe Mengen. „Die zu geringen Mengen führen dann bei der Budgetierung zu einem zu geringeren Budget“, so Oltmann.
Immerhin sind die „Besuche“ nach der Ausleihe das zweitgrößte Produkt im Bibliotheksbereich und damit für das Ergebnis maßgeblich. Das Bezirksamt ist nun aufgefordert, der BVV in der Aprilsitzung den aktuellen Sachstand in einem Zwischenbericht darzustellen und den BVV-Beschluss bis spätestens zur Sommerpause umzusetzen. HDK
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