Skurriles "Denkmal" für den Begründer der ufaFabrik

Juppi und seinen Hund Willi gibt es jetzt in doppelter Ausführung. | Foto: HDK
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Tempelhof. Wie berichtet, feierte die ufaFabrik am 9. Juni ihr 38-jähriges Bestehen oder auch „Juppiläum“. Ohne Josef Becher, genannt Juppi, aus Trittenheim an der Mosel wäre die inzwischen international gerühmte Kulturfabrik kaum denkbar.

Es geschah am 9. Juni 1979, als Rädelsführer Juppi mit etwa 100 Gleichgesinnten handstreichartig das zuvor sorgsam ausgekundschaftete Gelände des leerstehenden ehemaligen Ufa-Filmkopier-Werks an der Viktoriastraße besetzte, die rund 18 000 Quadratmeter mit sieben Gebäuden in Besitz nahm und in der Folgezeit Berlins effektivste Kommune etablierte.

Großes fraktionsübergreifendes Geschrei im Senat und bundesweite Schlagzeilen waren die Folge. Die Tempelhofer CDU schäumte damals förmlich vor Wut. Heute längst Schnee von gestern. Der Bezirk ist mächtig stolz auf den mittlerweile international bekannten und in Europa einmaligen Kulturstandort ufaFabrik. Weitgehend unbemerkt ist aus der rebellischen Kommune von einst auf ihrer "Gratwanderung zwischen Aufruhr und Anpassung", wie es Juppi schon vor Jahren formulierte, ein florierendes Wirtschaftsunternehmen in Sachen Kultur geworden. Und der Chefkommunarde und Ex-Revoluzzer Juppi aus Trittenheim, der ohne seinen Torerohutverschnitt öffentlich nie in Erscheinung tritt, ist längst zum Berliner Original gereift. Da wundert es kaum, dass es jetzt sogar eine Juppi-Fotowand als Quasi-Denkmal gibt. Geneigte Besucher können ihren Kopf durchstecken, um auch einmal in die Rolle des Kulturimpressarios vom Teltowkanal zu schlüpfen. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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