Handwerkermeile gefordert: Bezirk braucht bezahlbare Gewerbeflächen / Ehemaliger Güterbahnhof im Fokus
Tempelhof-Schöneberg. Das Bezirksamt soll Projektentwicklern und Investoren eine Handwerkermeile nach dem Vorbild der „Münchener Gewerbehöfe“ und der Hamburger „Meistermeile“ schmackhaft machen.
So hat es die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen. Es geht um die Schaffung von Gewerbeflächen, „die für Handwerks- und Produktionsbetriebe geeignet und bezahlbar sind sowie Synergieeffekte schaffen“, erklärt der Verordnete Lars Rauchfuß und meint, dass es „angesichts des knapper werdenden Gewerberaums in der wachsenden Stadt“ für bestehende und neue Handwerksbetriebe ausgesprochen schwierig sei, bezahlbare Flächen zu finden. Die angestrebte Lösung des Problems: „Mit dem Konzept der Handwerkermeile wird durch die Konzentration mehrerer Betriebe an einem Standort die Realisierung der spezifischen Anforderungen an verstärkte Geschossdecken, Schalldämmung oder Lastenaufzüge erleichtert“, erklärt Rauchfuß und fügt hinzu, dass entsprechend verdichtete, mehrgeschossige Produktionsflächen eine „optimale Ausnutzung knapper Gewerbeflächen“ sicherstellen und durch kurze Wege Synergieeffekte für Beschäftigte, Zulieferer und Kunden schaffen würde.
Als ein geeigneter Standort für das Projekt Handwerkermeile ist beispielsweise der ehemalige Güterbahnhof Tempelhof im Visier. Eigentlich sollte das Areal mit Autobahnanschluss in ein City-Logistik-Terminal umgewandelt werden. Aber seit Jahren ist nichts passiert und der Großteil des zentral gelegenen Geländes wird lediglich als einfacher, an privat vermieteter Lagerplatz genutzt. Deshalb hat die BVV auf Empfehlung des Ausschusses für Stadtentwicklung noch einen anderen SPD-Antrag beschlossen, mit dem das Bezirksamt nun aufgefordert ist, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen zu prüfen, ob das ursprünglich vorgesehene Konzept für einen Umschlagplatz Schiene – Straße überhaupt noch realisiert werden kann und die Fläche weiterhin mit dieser Zweckbindung vorgehalten werden soll. Wenn nicht, soll der ehemalige Güterbahnhof für„kommunale Bedarfe übernommen und als„innerstädtisches Zentrum für das Handwerk genutzt werden. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.