Mit Linoleum fing alles an

Hier fing es vor 120 Jahren an: Die Brüder Michael (links) und Axel Winkelmann mit einem Foto vom ersten Standort an der Warschauer Straße. | Foto: Klaus Tessmann
  • Hier fing es vor 120 Jahren an: Die Brüder Michael (links) und Axel Winkelmann mit einem Foto vom ersten Standort an der Warschauer Straße.
  • Foto: Klaus Tessmann
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Tempelhof. Die Firma Rausch, Gebr. Winkelmann GbR ist eines der ältesten Geschäfte in Tempelhof. Die Wurzeln reichen in das Jahr 1895 zurück. In diesem Jahr feierte „Rausch – Teppiche – Gardinen“ das 120-jährige Firmenjubiläum.

Die Räume am Tempelhofer Damm 159 sind so, wie man sich ein Stoffgeschäft vorstellt – hohe Regale, in den die vielen Ballen lagern. Dazwischen Ideen zu moderner Wohnraumgestaltung. Seit acht Jahren führen die Brüder Axel und Michael Winkelmann das Geschäft. Sie setzen bewusst auf die Tradition. Einige Tische, Schränke oder Bilder strahlen noch im Flair des wirtschaftlichen Aufschwungs der Gründerzeit aus.

Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Berlin einen enormen Aufschwung. Viele Firmen entstanden und zogen Arbeitskräfte in die Hauptstadt. Zu diesen Firmen gehört auch Teppich-Rausch. Allerdings liegen die Wurzeln des Unternehmens nicht in Tempelhof, sondern in Friedrichshain. Im Jahre 1895 gründete Wilhelm Rausch die Firma in der Warschauer Straße als „Linoleum-Rausch“. Dieses neue Material hatte damals die Herzen der Berliner erobert. Damit ließen sich sehr schnell und kostengünstig Küchen und Wohnräume auslegen. Rausch profitierte davon, sodass 1936 die Geschäftsfelder ausgebaut wurden. Das Geschäft hatte sich zum größten Teppich-Haus im Osten von Berlin entwickelt.

Die Bomben des Zweiten Weltkrieges machten dem Aufschwung dann jedoch ein Ende. Nach Kriegsende begann der Neuaufbau des Geschäfts in der Boxhagener Straße, bevor die Firma 1950 von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignet wurde. Die Firma Rausch zog nach Tempelhof um. Direkt neben dem Rathaus entstand das neue Geschäft.

Bis 1982 wurde es innerhalb der Familie weitergegeben. Dann gab es einen Bruch, die Erben hatten andere Vorstellungen von einer beruflichen Entwicklung. So übernahmen Jürgen und Christa Winkelmann das Familienunternehmen und führten es unter dem alten Namen weiter. Inzwischen steht mit Michael und Axel Winkelmann die zweite Generation der Winkelmanns im Geschäft. Auch sie führen den Namen Rausch weiter. Selbstverständlich wird auch heute der Dienst am Kunden groß geschrieben. Aber das Angebot hat sich mit der Zeit natürlich verändert und ist erweitert worden. „Wir vermessen und nähen Gardinen, wir verlegen Fußböden und wir renovieren.“ Und die Brüder sind offen für alle Wünsche ihrer Kunden. „Bei uns kaufen die Senioren genauso gern wie junge Leute“, erklärte Michael Winkelmann. Die Geschäftsleute engagieren sich auch in der Te-Damm-Initiative, um gemeinsam Aktionen zu starten. Auch an der Weihnachtsbeleuchtung am Te-Damm haben sich die Winkelmanns selbstverständlich beteiligt. KT

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 252× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 662× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.151× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.