Leere Hallen bei der Feuerwehr
Gleich mehrere Fahrzeuge mussten in die Werkstatt
- Im Februar haben die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bohnsdorf ihr neues Einsatzfahrzeug stolz vorgeführt. Es ist jetzt das einzig einsatzbereite Fahrzeug der Wache.
- Foto: Ralf Drescher
- hochgeladen von Ralf Drescher
Solche Meldungen bekommt man nicht vom Pressedienst der Berliner Feuerwehr, die müssen die Kameraden schon via Facebook selbst verbreiten. Und da gibt es aus dem Südosten fast nur schlechte Meldungen.
Gleich bei mehreren Freiwilligen Feuerwehren in Treptow-Köpenick herrscht Leere in den Fahrzeughallen. Einige Fahrzeuge mussten außerplanmäßig in die Werkstatt. Die Freiwilligen in Bohnsdorf mussten sogar ein Löschfahrzeug an eine Berufsfeuerwehr abgeben.
Die Facebookseite der Bohnsdorfer Kameraden zeigt eine Fahrzeughalle, in der zwei Fahrzeuge durchgestrichen sind. Ein Tanklöschfahrzeug ging bereits vor 134 Tagen zum Feuerwehr-TÜV und wurde seitdem nicht mehr gesehen. „Leider sind wir derart beschnitten, dass wir nur noch einen Alarm abarbeiten können“, schreiben die Kameraden. Und auch im nahen Grünau steht nicht mehr der komplette Fahrzeugpark zur Verfügung. „Wir mussten letzte Nacht unser LHF – Lösch-Hilfeleistungs-Fahrzeug – wegen eines technischen Defekts außer Dienst nehmen. Vermutlich gibt es damit keine Freiwillige Feuerwehr im Süden von Berlin mit kompletten Fahrzeugbestand. Ein kleiner Trost, mit unserem Tanklöschfahrzeug bleiben wir weiterhin im Dienst“, schreiben die Grünauer ehrenamtlichen Retter via Facebook und haben, was den Fahrzeugbestand betrifft, vermutlich Recht. Denn auch die Freiwillige Feuerwehr Altglienicke betreibt eine Facebookseite und präsentiert aktuell ein Foto mit zwei durchgestrichenen Einsatzfahrzeugen. „Unser LHF 20/8 sowie unser LF sind ab heute in der Werkstatt. Reservefahrzeug...Fehlanzeige“ vermerken sie dort.
Wie die Berliner Feuerwehr die Situation beheben will, war bis Redaktionsschluss nicht zu erfahren. Der Landesfeuerwehrverband, der viele Freiwillige Feuerwehren in Berlin vertritt, fordert, dass 100 Millionen Euro als Soforthilfe für den Kauf von Einsatzfahrzeugen in den Landeshaushalt eingestellt werden. Eine für den 4. August auch unter Beteiligung von Freiwilligen Feuerwehren aus Berlin geplante Katastrophenschutzübung im brandenburgischen Lehnin wurde kurzfristig abgesagt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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