Pokalsponsor für Schwimmfest gesucht
Behinderten-Sportverein hofft auf Unterstützung für seine Traditionsveranstaltung am 25. Februar
Zweimal musste es wegen der Pandemie abgesagt werden. In diesem Jahr aber wird in der Schwimmhalle Allende-Viertel wieder das Schwimmfest für geistig behinderte Athleten ausgetragen. Für die Veranstaltung am 25. Februar sucht der Behinderten-Sportverein Köpenick noch jemanden, der die Pokale sponsert.
Das Schwimmfest hat eine mehr als 20-jährige Tradition. Bei der Austragung im Februar 2020 kurz vor dem ersten Corona-Lockdown waren knapp 100 Sportler aus Berlin und Brandenburg am Start. Durch die lange Pause seitdem hat sich das Teilnehmerfeld jedoch deutlich ausgedünnt. Ein Grund dafür sei, dass Menschen mit geistiger Behinderung eine feste Struktur in ihrem Leben brauchen. Dass diese Struktur durch die Pandemie solange unterbrochen wurde, sei für die Betroffenen „total schwer“ gewesen, erklärt Ronny Richter. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzender des BSV Köpenick würde sich deshalb schon darüber freuen, wenn es diesmal um die 60 Athleten werden. Statt wie früher acht bis zehn rechnet er auch nur noch mit fünf Vereinen, die am Schwimmfest teilnehmen. Aus Brandenburg wird voraussichtlich kein einziger dabei sein.
Ein Problem, mit dem Sportvereine, die sich um Menschen mit geistiger Behinderung kümmern, zu kämpfen haben, sind die fehlenden Übungsleiter. Der Trainermangel betreffe zwar alle Vereine in Berlin, sagt Ronny Richter. "Bei dieser speziellen Zielgruppe ist es jedoch noch schwieriger, Personal zu finden." Der BSV Köpenick, mit 80 bis 90 Sportlern einer der größten Vereine für geistig Behinderte in der Hauptstadt, würde sogar die Lizenzen, Weiterbildungen und eine Aufwandsentschädigung zahlen. Dennoch seien keine neuen Trainer in Sicht. Wenn einer mal erkrankt, gibt es keine Vertretung. „Wir brauchen unbedingt gute Schwimmtrainer für die Wettkampfmannschaft“, betont der 48-Jährige. Unter den Sportlern, von denen manche das Down-Syndrom haben, sind auch mehrere, die Medaillen bei den Wettbewerben der Special Olympics gewonnen haben. Sie seien sehr ehrgeizig und würden auch sehr hart trainieren, erzählt er.
Ronny Richter hofft auch deshalb darauf, dass sich neue Trainer melden, weil er selbst bald aufhört. Seit 17 Jahren ist er für den BSV Köpenick tätig. Der Anfang war einem Zufall geschuldet. Als er Sportwissenschaften an der Humboldt-Universität studierte, entdeckte er einen Aushang des Vereins, der schon zu jener Zeit dringend Trainer suchte. "Zuerst habe ich das nur als ein Praktikum angesehen", blickt er zurück. Stattdessen blieb er dem BSV bis heute treu und ist im Vorstand aktiv. Noch einmal will er sich aber nicht zur Wahl stellen. Im Sommer möchte er auf der griechischen Insel Korfu anfangen, in der Tourismusbranche im Wassersport zu arbeiten. Verabschieden will Richter sich nach den Special Olympics World Games. Die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung wird vom 17. bis 25. Juni in Berlin und damit erstmals in Deutschland stattfinden. Erwartet werden 7000 Athleten aus 170 Ländern. Ronny Richter ist als einer von sieben Trainern der deutschen Schwimmnationalmannschaft dabei. Berlin und seinen Schützlingen beim BSV Köpenick den Rücken zu kehren, darüber sei er auch ein bisschen traurig, wie er zugibt.
Auch wenn es nicht immer leicht sei, mit geistig behinderten Menschen zu arbeiten, habe er die Sportler nach so vielen Jahren fest ins Herz geschlossen. „Sie sind sehr ehrlich und dankbar, nehmen dich auch mal in den Arm.“ Für sie möchte Ronny Richter wieder ein schönes Schwimmfest organisieren. Gesucht wird dafür eine Einzelperson oder ein Unternehmen, das die Pokale sponsert. Ein paar Hundert Euro werden dafür benötigt.
Kontakt zum Verein kann unter ronny@bsv-koepenick.de oder info@bsv-koepenick.de sowie unter Telefon 92 10 46 89 aufgenommen werden. Am 25. Februar kann bei den Wettkämpfen von 10.30 bis 13.30 Uhr auch kostenlos in der Schwimmhalle Allende-Viertel zugesehen werden.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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