Tesla soll dem Bezirk was bringen
Autofabrik in Grünheide hätte viele Vorteile, bringt aber auch Probleme
Seit Mitte November ist die freudige Aufregung groß. Vor den Toren des Bezirks Treptow-Köpenick, in Grünheide, soll eine riesige Autofabrik gebaut werden. Von bis zu 12 000 Arbeitsplätzen ist derzeit die Rede.
Mitte November hatte Elon Musk, Chef des US-Autobauers Tesla, in Berlin bekanntgegeben, bei Grünheide im benachbarten Brandenburg eine Autofabrik errichten zu wollen. Inzwischen ist von Produktionsaufnahme 2021 die Rede, pro Jahr sollen rund 12 000 Mitarbeiter bis zu 500 000 Elektroautos bauen.
„Da ist unser Bezirk direkt betroffen. Pro Schicht wären das 4000 Mitarbeiter, die zum Teil auch aus unserem Bezirk kommen werden oder durch unsere Ortsteile wie Müggelheim oder Rahnsdorf zur Arbeit fahren. Da müssen dringend Verkehrskonzepte erstellt werden“, berichtet Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Von Müggelheim sind es 18, von Rahnsdorf sogar nur 14 Kilometer bis zum künftigen Tesla-Werk. Die Fahrzeit mit dem Auto über Erkner und Gosen läge zwischen 17 bis 24 Minuten. Anfang Februar war Igel deshalb zu Gesprächen mit Vertretern des Landkreises Oder-Spree in Fürstenwalde. „Es gibt bereits Überlegungen, nördlich von Freienbrink eine weitere Autobahnzufahrt für die Autofabrik zu bauen. Ich habe mit dem Landkreis auch schon eine verstärkte Zusammenarbeit unserer Jobcenter vereinbart, um den Arbeitskräftebedarf der neuen Fabrik zu decken“, sagt Igel.
Arbeitsplätze für die nächsten Generationen
Er sieht aber durchaus auch problematische Randerscheinungen. Neben dem verstärkten Verkehr im Südosten rechnet er mit Druck auf den Wohnungsmarkt, wenn Tesla-Mitarbeiter auch in Berliner Randgebieten wie Schmöckwitz, Müggelheim oder Rahnsdorf Wohnungen suchen. Trotzdem ist das Fazit fast ausschließlich positiv. „Sei dem Niedergang der Industrie vor 30 Jahren hat es eine so positive wirtschaftliche Entwicklung hier nicht mehr gegeben. In Grünheide werden Arbeitsplätze für die nächsten Generationen entstehen. Und die von Tesla in Berlin geplante Design- und Entwicklungsabteilung könnte eigentlich in unserem Bezirk angesiedelt werden. Das Umfeld der Hochschule für Technik und Wirtschaft am alten AEG-Standort Oberschöneweide wäre dafür der geeignete Platz. Dort wurden ja bereits vor 100 Jahren erste Elektroautos gebaut“, sagt Bürgermeister Oliver Igel.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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