Rechnen statt Rummel
Mittes SPD will Zentralen Festplatz zum Schulstandort machen

Schulbank statt Karussell: So wünscht es sich die SPD in Mitte für den Zentralen Festplatz. | Foto: Dirk Jericho
  • Schulbank statt Karussell: So wünscht es sich die SPD in Mitte für den Zentralen Festplatz.
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  • hochgeladen von Simone Gogol-Grützner

„Den Zentralen Festplatz auch als Schulstandort entwickeln“ heißt ein Antrag der SPD-Fraktion für die BVV am 20. Juni.

Weil Mitte wegen steigender Einwohnerzahlen neue Schulen bauen muss, werden dringend Standorte gesucht. Aktuell fehlen im Bezirk Standorte für drei Grundschulen, drei Integrierte Sekundarschulen (ISS) sowie ein Gymnasium mit jeweils mindestens vier Klassenzügen pro Jahrgang, heißt es in der Begründung des SPD-Antrages. Die Sozis haben einen potenziellen Schulstandort im Visier: das Gelände von Berlins Zentralem Festplatz am Kurt-Schumacher-Damm. Das insgesamt 23 Hektar große Areal war früher Munitionsdepot der französischen Streitkräfte und wird seit 1994 als Festplatz für Volksfeste, Rummel oder Zirkus genutzt.

Die SPD will das Areal nun „dringend unter anderem als Schulstandort entwickeln“, heißt es in dem Antrag. „Das einzig Konstante ist der Wandel und Zeiten ändern sich. Mancherorts schneller als andernorts und so gibt es überall Orte und Plätze, die aus der Zeit gefallen wirken, gar antiquiert. Die Zeit ist über sie hinweggegangen. Sie geben Zeugnis einer Vergangenheit, in der man autogerecht in die Zukunft blickte. Der Zentrale Festplatz ist so ein Ort. Ein Ort, der vielen Menschen unserer Stadt tolle Momente bot. Schöne Erinnerungen aus dem Fotoalbum, vielleicht noch in Schwarzweiß“, formuliert SPD-Fraktionschef Sascha Schug poetisch in der Antragsbegründung. Kommunale Flächen müssten dringend für staatliche Pflichtaufgaben genutzt werden. „Der Bezirk Mitte kann sich einen oft ungenutzten Parkplatz dieser Größenordnung nicht mehr leisten! Demzufolge ist es absolut wichtig und richtig, den Zentralen Festplatz als Schulstandort zu entwickeln“, so Schug.

Das dürfte nicht ganz einfach sein. Das Areal ist nach langen Diskussionen vom Senat im Bebauungsplans III-231 als „Zentraler Veranstaltungsplatz“ festgesetzt worden. Knapp neun Hektar sind darin als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Zentraler Veranstaltungsplatz“ festgelegt. Rundherum gibt es 13 Hektar festgesetzte Parkanlage. Der B-Plan müsste für Schulbauten geändert werden. Auch ist die Anbindung des potenziellen Schulgeländes mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig. Die SPD schlägt eine „Gabelung der U6 ab Kurt-Schumacher-Platz oder eine Verlängerung der Straßenbahn ab U-Bahnhof Turmstraße zum Gelände des heutigen Flughafens Tegel“ vor.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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