Labormobil auf dem Leopoldplatz
Umweltschützer untersuchen Brunnenwasser

Dipl.-Physiker Harald Gülzow analysiert eine Wasserpobe. | Foto: VSR-Gewässerschutz
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Wie gut ist Ihr Brunnenwasser? Das kann man am 31. August von Experten auf dem Leopoldplatz abklären lassen.

Gerade jetzt in der Coronakrise verbringen viele Familien ihre Zeit im eigenen Garten. Das selbst angebaute Gemüse und die Blumen brauchen viel Wasser, um nicht zu vertrocknen. „Wichtig ist, dass kostbares Leitungswasser gespart und geklärt wird, ob das eigene Brunnenwasser ohne Gesundheitsgefahren zum Gießen von Gemüse oder zum Befüllen des Planschbeckens geeignet ist“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz e.V. Leider verschmutzen Nitrate und Pestizide das Grundwasser unserer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region. Außerdem können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten.

Ergebnisse gibt es gleich vor Ort

Die gemeinnützige Organisation VSR-Gewässerschutz bietet am Montag, 31. August, auf dem Leopoldplatz eine Untersuchung des eigenen Brunnenwassers an. Wasserproben können von 9 bis 11 Uhr am Labormobil abgegeben werden. Dipl. Ing. Peter Brückner, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst, hilft Dipl.-Phys. Harald Gülzow am Informationsstand, damit die Bürger bei der Abgabe ihrer Wasserprobe nicht lange warten müssen. Eine Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wird gegen eine Kostenbeteiligung von zwölf Euro vor Ort durchgeführt, so dass die Bürger ihre Ergebnisse schon gegen Ende der Aktion abholen können.

Gegen weitere Kostenbeteiligungen werden umfangreichere Untersuchungen auf Parameter wie Eisen, Phosphat oder Bakterien angeboten. Das Ergebnis dieser Analysen wird mit einer Bewertung per Post zugesandt.

Experten beraten zur Wasserqualität

Die Brunnenbesitzer werden mit ihren Messwerten nicht allein gelassen. Das Team vom VSR-Gewässerschutz berät anhand der Messergebnisse, wofür das Brunnenwasser geeignet ist. Außerdem beantwortet Dipl.-Phys. Harald Gülzow, der Experte zum Thema Brunnenwasserqualität, jeden Freitag zwischen 10 und 13 Uhr Fragen unter der Rufnummer 02831/976 33 42.

Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollen zur Probenahme und Transport Mineralwasserflaschen genutzt werden. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 l Flaschen aus Kunststoff.

Das Team vom VSR-Gewässerschutz bietet am Mobil neben den allgemeinen Informationen zu Belastungen und deren Ursachen auch eine individuelle Beratung für den jeweiligen Brunnenbesitzer an, um mögliche Belastungen und deren Ursachen zu besprechen.

Die Umweltschützer möchten beim Thema Wasserqualität besonders die breite Öffentlichkeit einbeziehen. „Brunnennutzer haben das gleiche Ziel wie wir: unbelastetes Grundwasser“, so Susanne Bareiß-Gülzow. Die Brunnenbesitzer und der Verein tragen gemeinsam dazu bei, dass die Wasserqualität des Grundwassers verbessert wird – auch außerhalb von Wasserschutzgebieten.

Interaktive Nitratkarte

Dem VSR-Gewässerschutz ist es wichtig, dass die Menschen über Belastungen des Grundwassers informiert sind. Messergebnisse werden deshalb regelmäßig in Karten zusammengefasst, um Belastungsschwerpunkte deutlich erkennbar zu machen. So wurde auch eine interaktive Nitratkarte Brandenburg und Berlin 2019 erstellt, die auf der Homepage der Gewässerschützer eingesehen werden kann.

Seit 39 Jahren engagiert sich die Umweltschutzorganisation für den Schutz des Grund- und Oberflächenwassers vor Verunreinigungen. Der VSR- Gewässerschutz entstand als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen im Rheineinzugssystem. Der VSR-Gewässerschutz analysiert nicht nur, sondern bewertet, klärt auf, benennt die Ursache und stellt Forderungen, um die Belastungen zu reduzieren.

Wie kommen Nitrate ins Grundwasser?

Nitrat ist ein Bestandteil von Dünger. Bringen Landwirte und Gartenbaubetriebe Gülle und Mineraldünger auf, besteht immer die Gefahr, dass Nitrat ins Grundwasser gelangt. Dadurch kommt es häufig zur Nitratbelastung von Brunnenwasser. Wasser mit höheren Nitratkonzentrationen ist aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Trinken geeignet. Auch die Verwendung zum Befüllen eines Planschbeckens oder Teichs wird eingeschränkt. Beim Gießen ist es wichtig, die Nitratkonzentration zu kennen. Eine Nitratanreicherung im Gemüse kann man verhindern, indem Nährstoffe aus dem Gießwasser bei der Düngung angerechnet werden.

Eisen im Grundwasser:
Hinweis auf guten Nitratabbau

Nitrat kann im Grundwasser aber auch abgebaut werden. Allerdings entsteht dabei gelöstes Eisen. So stellen viele Brunnenbesitzer in den vergangenen Jahren fest, dass ihr Brunnenwasser immer eisenhaltiger wird. Das ist ein Segen und ein Fluch zugleich: Ihr Wasser weist immer noch eine sehr geringe Nitratbelastung auf. Doch eine hohe Eisenkonzentration im Brunnenwasser kann das Wasser gelb/orange verfärben. Schön ist das nicht - besonders nicht in einem Planschbecken oder an weißen Hauswänden. Außerdem kann es beim Gießen zu Pflanzenschäden kommen. Durch die Ablagerungen kommt es zu verstopften Leitungen und Schäden an Geräten.

Die interaktive Nitratkarte Brandenburg und Berlin 2019 findet man unter https://www.vsr-gewässerschutz.de/nitratbelastung/nitratbelastung-im-grundwasser/bb/.

Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

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