Hagenbeck-Schule: neuer Schulhof mausert sich
Die Oberschule hat ein ganz besonderes Profil: Biologische Vielfalt. Sie beherbergt den größten Schulzoo Deutschlands. In Aquarien, Terrarien und Käfigen leben Fische, Reptilien, Vogelspinnen und vieles mehr. Im Außengehege an der Schule finden größere Tiere Platz: Ziegen, Kaninchen, Hängebauchschweine, Ponys. All diese Tiere werden von Schülern und Lehrern betreut und versorgt. Natürlich werden sie auch in den naturwissenschaftlichen Unterricht einbezogen.
Trotz dieser Besonderheit sah es auf dem Schulhof bisher noch nicht biologischer Vielfalt aus. Deshalb nahm sich die Schule vor, ihre Außenanlagen umzugestalten. Gemeinsam mit Landschaftsarchitektur-Studentinnen der Technischen Universität bauten Schüler Modelle, wie sich der Schulhof entwickeln könnte. Davon ausgehend wurde ein Masterplan entwickelt.
Als ersten Bauabschnitt nahmen sich Schüler und Lehrer im vergangenen Herbst die Gestaltung eines Bauerngartens mit Freilandlabor vor. Unterstützung gab es vor allem vom Projekt Kulturagenten für kreative Schulen, vom Verein Baufachfrau Berlin sowie von Fachfirmen. Letztere sorgten für die Bewegung großer Erdmassen. "Außerdem pflanzte uns eine Firma zwei Hainbuchen am Eingang zum Bauerngarten sowie eine Allee mit Apfelbäumen alter Sorten", berichtet Alexandra Trauzettel. Die Sozialpädagogin hat sich in diesem Projekt besonders engagiert.
Über die neue Apfelbaum-Allee gelangen Besucher in den Bauerngarten. "Die Hochbeete werden wir mit Arznei-, Gewürz-, Färber- und Getreidepflanzen bestücken", erklärt Alexandra Trauzettel. Des Weiteren werden Beete mit Gemüse und Blumen besetzt. "So können die Schüler im Unterricht Pflanzen kennenlernen."
Ein Hingucker im Bauerngarten sind die Labore in zwei gelb gestrichenen, ausgebauten Bauwagen. Organisiert und betreut wurde dieses Projekt von Eva Randelshofer vom Programm "Kulturagenten für kreative Schulen". Sie stellte einen Kontakt zu Folke Köbberling her. Die Künstlerin machte sich mit Kunstwerken aus Recyclingmaterialien einen Namen. Gemeinsam mit Schülern der Hagenbeck-Oberschule recycelten sie und ihre Kollegen Rob Vrijen und Christian Hoppe nun die alten Bauwagen. Diese wurden L-förmig zusammengeschoben, an ihrer Schnittstelle erhielten sie einen neuen Eingang. Innen wurde ein naturwissenschaftliches Labor eingerichtet, in dem eine ganze Schulklasse Platz findet. So kann künftig Biologie-Unterricht im Bauerngarten stattfinden.
Dass die Bauwagen knallgelb angestrichen wurden, hat seinen Grund: Die Farbe zieht blütensuchende Insekten an. Die können die Schüler dann gleich noch beobachten, fotografieren oder zeichnen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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