Neue Ausstellung in der Galerie Abakus eröffnet
Die Künstlerin verstand sich selbst als Malerin, wurde aber vor allem als Schöpferin origineller Scherbenobjekte bekannt. Diese sind in der Kunstszene bis heute einzigartig. Ihre Scherbenbüsten waren meist Auftragsarbeiten. Mit Hilfe von Masken gestaltete sie Porträts aus Scherben. "Genau genommen sei sie Archäologin und Schatzsucherin, hat Aiga Müller selbst einmal über sich gesagt", so Ulrich Eckhardt, der heute die Galerie Abakus führt.
Das Material für ihre Objekte sammelte Aiga Müller auf Müllhalden rund um Berlin. Wie eine Archäologin grub sie im staubigen Boden nach altem Porzellan, Glas und Nippes. Dort fand und barg sie, was Generationen vor ihr weggeworfen hatten, wie zum Beispiel Parfümflaschen, Keramik und auch alte Bierflaschen. Die Scherben machte sie dann zur zweiten Haut ihrer Porträtbüsten. Auch die Gemälde von Aiga Müller setzen sich häufig aus einzelnen Bildtafeln zusammen. Sie wirken wie die Addition einzelner Motive. Auf den Gemälden finden sich immer wieder Geschirr und Scherben.
Die neue Ausstellung in der Galerie Abakus zeigt, dass sich in Aiga Müllers Arbeiten stets Kunst und Alltag mischten. Aber ihre stilistische Nähe zur Malerei des Realismus wird immer wieder gebrochen durch einen unübersehbaren Hang zum Surrealen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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