Neue Ausstellung zeigt Bilder von Weißenseer Autisten
Sie entstanden erst in den vergangenen Wochen, einige sogar erst vor wenigen Tagen. "Manche Teilnehmer unseres Kunstprojektes haben ihre Bilder zielstrebig eigens für diese Ausstellung gemalt oder gezeichnet", sagt Imke Trostbach. Die Illustratorin und Grafikerin leitet dieses ungewöhnliche Kunstprojekt seit mehr als zehn Jahren gemeinsam mit der Malerin und Kunsttherapeutin Sabine Olearius. An einem Nachmittag in der Woche kommen die beiden in das Wohnheim an der Börnestraße. Drei Stunden lang arbeiten sie dann mit elf Bewohnern. "Wir geben zwar Anregungen, aber was jeder malt oder zeichnet, entscheidet er dann selbst", so Imke Trostbach.
Manche arbeiten relativ selbstständig an den Bildern. Anderen führen die beiden Künstlerinnen immer mal wieder die Hand oder geben Tipps. "Wir haben natürlich einen künstlerischen Ansatz", so Trostbach. "Aber ebenso wichtig ist natürlich der therapeutische Ansatz." Sich künstlerisch auszudrücken ist für die Autisten eine Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation mit den anderen. "Dadurch kommt es auch zu Gesprächen zwischen den Bewohnern", so Imke Trostbach.
Galerist Achim Seuberling hielt es für eine gute Idee, diese Kunstwerke auch mal öffentlich direkt im Kiez zu zeigen. Zwar sind die Kunstwerke auch im Wohnheim regelmäßig zu sehen, aber nur wenige kommen dorthin. "Dafür hatten wir aber 2010 eine Ausstellung in der Documenta-Halle in Kassel", sagt Imke Trostbach. Auch im Konzept-Kunstprojekt "Anonyme Zeichner" sind immer wieder Arbeiten der autistischen Künstler zu finden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.