Parklet als Kiezmobil unterwegs
Workshops und Konzerte im Langhanskiez geplant

Andrea Müller vom Projekt Benn Weißensee, Katja Hellkötter und Jan Siefke (von links) wollen mit dem Kiezmobil Angebote für und mit der Nachbarschaft machen. | Foto: Bernd Wähner
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Es war im Sommer 2015 ein Highlight in Weißensee: das erste Parklet im Bezirk.

Dabei handelt es sich um so etwas wie ein mobiles Open-Air-Wohnzimmer. Auf einem flachen, langen Anhänger sind Bänke und ein Tisch montiert. Umgeben ist alles von einer Einfassung, in der Grünpflanzen stehen. Dort konnten Passanten eine kurze Pause einlegen. Man aß sein Pausenbrot, trank einen Kaffee oder nach Feierabend ein Bier oder traf sich mit Nachbarn, um zu quatschen. Binnen weniger Minuten konnte das Parklet aber auch zu einer mobilen Bühne umgebaut werden, auf der kleine Konzerte stattfanden.

Die Idee, solch ein multifunktionales Gefährt dem Kiez zur Verfügung zu stellen, hatten seinerzeit Heather Ann McKee und Bas Kools vom Projekt Local Smarts. Die beiden waren 2015 Preisträger des Wettbewerbs „MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative“. Das ist ein Wettbewerb, der gemeinsam von der IHK und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ausgelobt wird. Ziel ist es, mit besonderen Aktionen Geschäftsstraßen oder Kieze zu beleben. In Kooperation mit der IG Weißenseer Spitze organisierte Local Smarts eine Saison voller Aktionen mit dem und für den Kiez.

Das Parklet spielte dabei eine zentrale Rolle. Seinen Namen erhielt das Gefährt, weil es in Parklücken vor Geschäften, Gaststätten und Galerien aufgestellt wurde. Dort stand es jeweils 14 Tage bis drei Wochen und wechselte dann zum nächsten Standort. Nach dem Hype um das Parklet im Startjahr wurde es um dieses Gefährt recht ruhig. Es stand lange Zeit vor einer Kiezkneipe. Allerdings gab es immer wieder Probleme mit der Genehmigung für die Verlängerung der Stellfläche. Deshalb entschieden sich Katja Hellkötter und Jan Siefke sich des Parklets anzunehmen.

Wunsch nach kulturellen Angeboten und sozialem Miteinander

Vor zwei Jahren fand ein Workshop mit Nachbarn im Kiez statt, auf dem der Wunsch nach mehr kulturellen Angeboten und sozialem Miteinander laut wurde. Weil sich die beiden auch beruflich damit beschäftigen, wie man Städte noch lebenswerter machen kann, holten Katja Hellkötter und Jan Siefke das Parklet in den Hof ihres "C*Space Co-Working"-Raums an der Langhansstraße 86. „Wir wohnen und arbeiten hier seit sechs Jahren“, sagt Katja Hellkötter. „Uns stehen hier eigentlich drei Parkplätze im Hof zur Verfügung, die wir aber nicht benötigen. Auf einen davon haben wir das Parklet geankert.“

Und nicht nur das. Sie haben dem Parklet den neuen Namen „Kiezmobil“ gegeben. Denn ihr Ziel ist es, mit diesem Gefährt wieder im Kiez unterwegs zu sein, Veranstaltungen und Workshops anzubieten. Für dieses Vorhaben konnten Katja Hellkötter und Jan Siefke bereits Partner wie das Weißenseer Benn-Projekt und das Bezirksamt begeistern, welches für dieses Vorhaben Fein-Mittel zur Verfügung stellt. Fein ist die Abkürzung für „Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften“.

Ein nächster geplanter Termin auf dem Kiezmobil findet am Nachmittag des 19. Juni statt. Zum „Tag der offenen Gesellschaft“ veranstaltet der Umweltverband Grüne Liga auf diesem Gefährt einen Workshop. Im Laufe des Sommers sind unter anderem Konzerte und weitere Workshops geplant. Das sich stetig erweiternde Programm findet sich auf c-makers.de/entry/kiezmobil.

Doch das Team des Kiezmobils möchte nicht nur selbst Aktionen organisieren. Alle, die für ihre Nachbarschaft etwas anbieten, ein Konzert, eine Lesung oder einen Workshop organisieren möchten, können sich bei Jan Siefke unter der Telefonnummer 0151 14 43 66 88 oder per E-Mail an  kiezmobil@c-space.eu melden.

Andrea Müller vom Projekt Benn Weißensee, Katja Hellkötter und Jan Siefke (von links) wollen mit dem Kiezmobil Angebote für und mit der Nachbarschaft machen. | Foto: Bernd Wähner
Andrea Müller vom Projekt Benn Weißensee, Katja Hellkötter und Jan Siefke (von links) wollen mit dem Kiezmobil Angebote für und mit der Nachbarschaft machen. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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