Geschichte und Geschichten
Weißensee-Kalender für 2023 ist erschienen

Jürgen Kirschke ist Vorsitzender des Vereins Weißenseer Heimatfreunde. Eines seiner Hobbys ist es, jedes Jahr einen historischen Weißensee-Kalender zu gestalten. Auch für das Jahr 2023 kramte er dafür wieder im Archiv. | Foto:  Bernd Wähner
  • Jürgen Kirschke ist Vorsitzender des Vereins Weißenseer Heimatfreunde. Eines seiner Hobbys ist es, jedes Jahr einen historischen Weißensee-Kalender zu gestalten. Auch für das Jahr 2023 kramte er dafür wieder im Archiv.
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Der neue Kalender „Berlin-Weißensee 2023“ ist ab sofort bei den Weißenseer Heimatfreunden und an weiteren Stellen im Ortsteil erhältlich.

Zusammengestellt wurde er vom Vorsitzenden des Vereins Weißenseer Heimatfreunde, Jürgen Kirschke. Dieser entwickelte vor etlichen Jahren das Portal www.berlin-weissensee.de. In diesem Zusammenhang begann er, sich intensiver mit Weißenseer Geschichte zu beschäftigen. Vor einigen Jahren wurde er dann zum Vorsitzenden der Weißenseer Heimatfreunde gewählt. Und die Zusammenstellung des historischen Weißensee-Kalenders wurde sein Steckenpferd.

Für 2023 produzierte er ihn bereits zum 15. Mal. Für den Kalender stellte er ehrenamtlich eine Jahresübersicht mit historischen Motiven und passenden Texten zusammen. So erfährt der Leser gleich auf dem Januar-Kalenderblatt zum Beispiel, dass am 25. Januar 1958, also vor 65 Jahren, die Dynamosporthalle am Weißensee Weg eröffnet wurde. In mehreren Bauabschnitten entstand nach und nach das heutige Sportforum Hohenschönhausen, das seinerzeit noch zum damaligen Bezirk Weißensee gehörte.

Im März 2023 jährt sich indes zum 710-mal die erste gesicherte urkundliche Erwähnung des damaligen Dorfes Weißensee. Mit einer Urkunde dokumentiert, trat seinerzeit der Ritter Borchard Gruvelhut seine Rechte über vier Hufen am Dorf Weißensee an das Heiliggeist-Spital zu Berlin ab. Im Gegenzug sollte das Spital sein und das Seelenheil seiner Familie vor allem durch Messen sichern.

Auf dem Mai-Kalenderblatt ist indes mehr über das Milchhäuschen am Weißen See zu erfahren, das vor 110 Jahren eröffnet wurde. Das bereits bestehende frühere Fachwerkhaus am See wurde 1913 zu einer Milchverkaufsstelle umgebaut. Dort wurden Produkte aus dem gemeindeeigenen Kuhstall des Säuglingskrankenhauses an der heutigen Hansastraße verkauft. Später wurde aus dem Milchhäuschen eine Gaststätte. 1965 musste das in relativ leichter Bauweise errichte ursprüngliche Gebäude abgerissen werden. Es war zu marode geworden. Ein Neubau wurde zwei Jahre später, im Jahre 1967, eröffnet. Um 1990 musste die Gaststätte allerdings geschlossen werden. Juristische Probleme verhinderten längere Zeit eine Wiedereröffnung. Durch einen Zufall wurde Mitte der 1990er Jahre der erfahrene Gastronom Oswald Wachenbrönner auf das Weißenseer Kleinod aufmerksam. Seitdem betreibt die Familie Wachenbrönner die Gaststätte „Milchhäuschen“.

Auf weiteren Kalenderblättern ist mehr über das Konzert von Bruce Springsteen auf der früheren Radrennbahn Weißensee, die Geschichte des Weißenseer Blumenfestes sowie die Erweiterung der Weißenseer Pfarrkirche zu erfahren.

Der Kalender „Berlin-Weißensee 2023“ kostet zehn Euro, die dem Verein Weißenseer Heimatfreunde zugutekommen. Erhältlich ist er unter anderem in der Albertinen Buchhandlung, in der Buchhandlung Theobald Tiger, in der Trarbacher Klause und bei den Weißenseer Heimatfreunden. Diese haben mittwochs von 15 bis 18 Uhr im Dorotheahaus auf dem Gelände der Stephanus-Stiftung an der Parkstraße 26a Sprechzeit. Außerdem kann er online auf www.berlin-weissensee.de bestellt werden.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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