Nun soll eine Grünfläche nach Jürgen Kuczynski benannt werden
Eine Bürgerinitiative hatte bereits 2007 angeregt, einen Platz nach dem prominenten Weißenseer zu benennen. Nach kontroverser Diskussion verständigte sich der Kulturausschuss der BVV seinerzeit darauf, den südlichen Antonplatz nach ihm zu benennen. Doch der Antrag scheiterte im Bezirksparlament. Die Verordneten sahen in Kuczynski zwar eine schillernde, aber doch nicht unumstrittene Persönlichkeit. Deshalb sollte er nicht an so prominenter Stelle in Weißensee gewürdigt werden.
Grundsätzlich befürworten alle Fraktionen eine Benennung eines Platzes oder einer Straße nach dem Wirtschaftswissenschaftler. Allerdings soll eine Tafel über das Leben und Wirken Kuczynskis ausgewogen informieren. "Neben seinen wissenschaftlichen Leistungen muss insbesondere auch die Verstrickung von Jürgen Kuczynski in das System der DDR-Diktatur abgebildet werden", beschloss die BVV seinerzeit. So wurde noch im Frühjahr 2010 vom Bezirksamt eine Liste mit Straßen und Plätzen erstellt. "Seitdem wurde das Thema immer mal wieder andiskutiert. Es gab aber noch keine Empfehlung aus der BVV", sagte Kühne kürzlich im Kulturausschuss.
Nun ist doch noch Bewegung in die Sache gekommen. Die Bezirkspolitiker verständigten sich darauf, dass ein Ort in der Nähe der Parkstraße 94 nach ihm benannt werden soll. Dort wohnte Kuczynski von 1950 bis zu seinem Tode. Und Stadtrat Kühne konnte nun mitteilen, dass das Bezirksamt einer Grünfläche am Kreuzpfuhl den Namen Jürgen-Kuczynski-Park geben will. Das Bezirksamt wird alles Nötige für die Benennung in die Wege leiten.
Des Weiteren hat die Gedenktafelkommission des Bezirks beschlossen, dass in Absprache mit einer Bürgerinitiative, die sich seit Jahren für die Würdigung Kuczynskis einsetzt, Vorschläge für eine Gedenk- oder Hinweistafel am Platz erarbeitet werden. Möglich wäre, wenn das Verfahren jetzt zügig ablaufen sollte, dass die Platzbenennung zum 110. Geburtstag Kuczynskis im September erfolgt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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