Neue Ausstellung: Wie Analphabeten sich zurechtfinden
In dieser wird darüber informiert, wie sich Analphabeten im Berliner Alltag zurechtfinden.Die Stimmzettel für eine Wahl sind für sie kaum zu verstehen. Den U-Bahnfahrplan können sie nicht entziffern. Eine SMS bleibt für Analphabeten ein Geheimnis. Nach jüngsten Schätzungen können rund 300 000 erwachsene Berliner zusammenhängende Texte weder eigenständig verfassen noch lesen. Sogenannte funktionale Analphabeten müssen erfinderisch sein, um ihr Manko zu verbergen und dennoch zum Ziel zu kommen. Hat bei ihnen das Bildungssystem der "Wissensgesellschaft" versagt? Wie können funktionale Analphabeten sich trotzdem an Wahlen und an politischen Debatten beteiligen? Welche Beispiele gibt es für eine Alphabetisierung von Erwachsenen? Was sollten Bildungspolitiker daraus lernen? Um diese und weitere Fragen soll es auf der Veranstaltung und in der Ausstellung gehen.
In der Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek diskutieren darüber unter anderem Dr. Ulrich Raiser von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, eine Betroffene, die beim Verein Lesen und Schreiben an einem Alphabetisierungskurs teilnimmt, Rosemarie Lüttich, eine Lehrerin dieses Vereins sowie der Sozialwissenschaftler Thomas Welzenbach. Zum Auftakt werden Texte, die von ehemals Lese- und Schreibunkundigen des Vereins verfasst wurden, vorgetragen. In denen schildern sie ihre Situation als Analphabeten und ihren allmählichen Eintritt in die Welt der Schriftsprache.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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