Streit um Zukunft des Thai-Marktes
Zwei alternative Varianten für Street-Food-Markt präsentiert

Der thailändische Streetfood-Markt lockt jeden Sommer hunderte Fans in den Preußenpark. Sehr zum Ärger von Anwohnern und Naturschützern.  | Foto: K. Rabe
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  • Der thailändische Streetfood-Markt lockt jeden Sommer hunderte Fans in den Preußenpark. Sehr zum Ärger von Anwohnern und Naturschützern.
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Seit Jahren wird über den Standort des thailändischen Food-Marktes im Preußenpark gestritten. Anwohner und Naturschützer wollen den Markt, der sich inzwischen zur Touristenattraktion entwickelt hat, aus dem Park verbannen. Freunde des Thai-Marktes und natürlich die Betreiber wollen, dass er bleibt. Jetzt hat das zuständige Umweltamt zwei Varianten für einen alternativen Standort vorgestellt.

Um endlich zu einer Lösung für den Thai-Markt zu kommen, stellte Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 29. Januar zwei Varianten für einen neuen Standort vor. In den Ausschusssitzungen im Februar soll über die Vorschläge diskutiert werden, um dann eine Entscheidung durch die BVV herbeizuführen. Zur Debatte steht zum einen der Standort an der Württembergischen Straße entlang des Preußenparks. Bei diesem Standort könnten die Nutzer im Süden den Park nutzen, um dort zu essen. Das wäre mit dem Grünanlagengesetz konform, so Schruoffeneger. Innerhalb des Parks gibt es jedoch keinen Verkauf und keinen Grill. Somit sei der Park keine gastronomische Einrichtung mehr, erklärte Schruoffeneger. Zweite Variante ist der Fehrbelliner Platz und ein Teil der Barstraße. Die Stände könnten auf beiden Vorplätzen am Fehrbelliner Platz und entlang des Parkstreifens entlang der Barstraße stehen. Beide Varianten wären relativ kurzfristig umzusetzen.

Die Begeisterung für die alternativen Standorte hielt sich bei den Bezirksverordneten in Grenzen. Vor allem SPD, FDP und Linke kritisierten das „Hauruck-Verfahren“, das nun zu einer Lösung führen solle, ohne Bezirkspolitikern, Anwohnern und Marktbetreibern die Möglichkeit der Beteiligung zu geben und ihre Argumente über das Für und Wider einzubringen. Felix Recke-Friedrichs von der FDP-Fraktion erinnerte unter anderem daran, dass ein umfassendes Konzept für den Thai-Markt im Preußenpark bereits 2018 von der BVV beschlossen wurde. „Warum brauchen wir ein neues Konzept, das zumal die Situation nicht verbessert?“, fragt er. Die Nutzer würden weiter zum Essen in den Park gehen und außerdem wäre der Verkehr während der Markttage an den neuen Standorten erheblich eingeschränkt, gibt Recke-Friedrich zu Bedenken. Claudia Buß von der SPD-Fraktion ärgert sich, dass ein langjähriges Bürgerbeteiligungsverfahren für ein tragbares Konzept nun innerhalb von vier Wochen gekippt werden solle.

Eine Alternative für den Preußenpark wird seit langem gesucht. Jetzt stehen zwei Alternativen zur Diskussion.  | Foto:  K. Rabe
  • Eine Alternative für den Preußenpark wird seit langem gesucht. Jetzt stehen zwei Alternativen zur Diskussion.
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Simon Hertel von der CDU-Fraktion machte deutlich, dass bis zur nächsten BVV in den Ausschüssen ausführlich über die neuen Standorte gesprochen werde und interessierte Bürger die Sitzungen verfolgen können. Zudem erinnerte er daran, dass sich mit der Wiederholungswahl vor knapp einem Jahr die Mehrheitsverhältnisse im Bezirk geändert hätten. Die neue Mehrheit werde jetzt genau das umsetzen, was die Anwohner wollen. Oliver Schruoffeneger stellte am Ende der Diskussion das Ziel des Bezirks klar: Erstens, den Erhalt des Thai-Marktes dauerhaft abzusichern auch gegen potentielle Klagen und zweitens den Preußenpark aufzuwerten, so dass er als Park wieder nutzbar ist und seine Funktion als ökologische Fläche in der Innenstadt erfüllt.

Die Entscheidung über einen neuen Standort des Thai-Marktes muss in der Februar-BVV fallen. Nur so können gewährleistet werden, dass der Food-Markt pünktlich ab Frühjahr wieder stattfinden kann.

Der thailändische Streetfood-Markt lockt jeden Sommer hunderte Fans in den Preußenpark. Sehr zum Ärger von Anwohnern und Naturschützern.  | Foto: K. Rabe
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Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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