Andreas Jüttemann stellt am 16. Februar sein neues Buch "Berlin-Düppel" vor

Im Jagdschloss Dreiinden tagte regelmäßig eine Tafelrunde. Theodor Fonaen beschrieb sie in seinem Roman "Fünf Schlösser". | Foto: Abbildung: Buch
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  • Im Jagdschloss Dreiinden tagte regelmäßig eine Tafelrunde. Theodor Fonaen beschrieb sie in seinem Roman "Fünf Schlösser".
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Zehlendorf. Was hat Friedrich der Große mit Düppel zu tun? Wer war Gast bei der "Dreilindner Tafelrunde"? Ein neues Buch gibt Aufschluss. "Berlin Düppel" heißt der Band von Andreas Jüttemann. Der Autor lädt ein zu Entdeckungen und Spaziergängen entlang der historischen Verkehrswege der stillgelegten Strecken von Stammbahn und Friedhofsbahn im Südwesten der Stadt.

Aufgewachsen ist der Autor in Nikolassee, in der Nähe der beiden Bahnstrecken. Bereits als kleiner Junge begann Andreas Jüttemann mit den Recherchen. Als Jugendlicher erstellte er eine Internetseite zur Verkehrsgeschichte in Düppel und Dreilinden. Es verwundert daher auch wenig, dass der Autor, gerade mal 29 Jahre alt, schon mehrere Stadtführer veröffentlicht hat, den ersten über Nikolassee-Ost im Alter von 22 Jahren. "Ich interessiere mich dafür, wie die Menschen früher dachten, wie sie ihre Städte gestaltet und verändert haben."

Da wäre Friedrich der Große. Auf seinem Weg von Berlin nach Potsdam ärgerte sich der König immer wieder über die trostlose, sandige Einöde zwischen Zehlendorf und dem Wannsee. Er beschloss, die Gegend zu besiedeln, verdiente Soldaten sollten auf dem Areal Landwirtschaft betreiben. So entstand 1775 Neu-Zehlendorf. Daraus wurde Düppel, benannt nach dem dänischen Dybol, wo es am 18. April 1864 zum Sieg der Preußen im Deutsch-Dänischen Krieg kam. Düppel erhielt seinen Namen ein Jahr später.

Fontane, der große märkische Dichter, schrieb in seinem Roman "Fünf Schlösser": "In der Tat, Mark Brandenburg hat wenig Gastfreundschaft und noch weniger einen ,Gastfreund’. Im Jagdschloss Dreilinden aber fanden sich beide." Denn jeden zweiten Tag versammelte sich dort die Dreilindner Tafelrunde, mit Gästen aus den unterschiedlichsten Berufs- und Lebenskreisen.

Das Jagdschloss stand an der Stelle der heutigen Revierförsterei Dreilinden. Prinz Friedrich Karl von Preußen ließ es 1869 errichten.

In seinem Besitz war auch das rund vier Kilometer entfernte Rittergut Düppel. "Das sagte ihm als Wohnung aber nicht zu", erzählt Jüttemann. Das Schloss wurde schließlich 1954 abgerissen, im Rittergut Düppel und den umliegenden Gebäuden ist da noch Leben. Dort befindet sich das Tierklinikum der Freien Universität Berlin.

Wer mehr wissen will, kann am Montag, 16. Februar, ins Walter’s Coffey, Machnower Straße 6, kommen. Ab 19 Uhr präsentiert Andreas Jüttemann sein neues Buch. Eine Reservierung wird unter 47 01 97 71 empfohlen.

Andreas Jüttemann: Berlin-Düppel, Spaziergänge und Entdeckungen zwischen Zehlendorf, Kleinmachnow und Dreilinden. ISBN: 9783865142054, Verlag Pharus Plan, 9,80 Euro
Ulrike Martin / uma
Im Jagdschloss Dreiinden tagte regelmäßig eine Tafelrunde. Theodor Fonaen beschrieb sie in seinem Roman "Fünf Schlösser". | Foto: Abbildung: Buch
Andreas Jüttemann vor dem Rittergut Düppel. | Foto: Martin
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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