Suche nach Rettungswegen
Baumsterben am Waldsee

Es hört sich paradox an: Trotz des heißen Sommers sind an den Ufern des Waldsees 83 Bäume „ertrunken“. Orangefarbene Bänder markieren diejenigen, die abgestorben oder stark geschädigt sind.

Die Manschetten brachte der Anwohner-Verein Umweltschutz und Landschaftspflege für den Waldsee in Berlin-Zehlendorf an. Mit der „Aktion Orange“ will der Verein „auf behördliches Versagen“ aufmerksam machen und darauf, „dass diese Schäden an der Natur vermeidbar gewesen wären“. Im regenreichen Sommer 2017, als die Bäume wochenlang unter Wasser standen, sei viel zu spät abgepumpt worden.

Abgepumpt wurde das Wasser über ein Überlaufventil in den Schlachtensee. Ein Vorgehen, das eigentlich nicht zulässig ist. Der Schlachtensee ist  EU-Badegewässer. Der Waldsee hingegen dient als Regenwasserauffangbecken der umliegenden Straßen. Unter anderem Laub, Öl und Reifenabrieb gelangen in das Gewässer. Bereits 1988 wurde daher das Überlaufventil geschlossen.

Mit dem EU-Schutz erklärte Umweltstadträtin Maren Schellenberg (B‘90/Grüne) daher auch das späte Abpumen. Die FDP-Fraktion in der BVV hatte dafür um eine Erklärung gebeten. „Wegen der notwendigen Beteiligung diverser Behörden auf Bezirks- und Senatsebene konnte nicht sofort mit der Maßnahme begonnen werden.“ So habe das Landesamt für Gesundheit und Soziales größte Bedenken gegen einen Ablauf in den Schlachtensee geäußert.

Derzeit prüfe die Verwaltung, ob der Kanal in den Schlachtensee wieder geöffnet werden kann. Die Senatsumweltverwaltung spricht sich dagegen aus. In einem Schreiben an die Stadträtin heißt es, dass eine Einleitung in den Schlachtensee der kostenaufwendigen Seenrestaurierung widerspreche.

Gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben (BWB) und der Senatsverwaltung sucht der Bezirk nun nach Lösungen, etwa den Einbau eines Vorfilters. Auch Maßnahmen zur Entschlammung des Sees werden geprüft. Laut BWB-Sprecher Stephan Natz könnte ein Filter durchaus helfen, ebenso eine Trennung der Zulaufkanäle, damit nicht mehr so viel Schmutzwasser in den Waldsee gelangt.

Unterdessen hat der Waldsee-Verein eine selbst finanzierte Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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