Zehlendorf. Am Ende der Sachtlebenstraße soll künftig wieder eine Brücke über den Teltowkanal führen, nutzbar für Fußgänger und Radfahrer. Darüber sind sich nicht nur die Steglitz-Zehlendorfer Bezirksverordneten einig. Auch die Nachbargemeinden Teltow und Kleinmachnow wollen den Übergang.
Bis 2017 soll die Marina in Teltow schräg gegenüber der ehemaligen Teltow-Werft an der Sachtlebenstraße fertiggestellt sein. Durch dieses neue Angebot für Wassersportler ist auch die Errichtung einer Brücke wieder verstärkt ins Blickfeld gerückt. Erste Gespräche darüber gab es bereits 2003 - auf Berliner wie auf Brandenburger Seite. Die Lokale Agenda 21 in Teltow engagiert sich seit Jahren für die Idee und hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, in der mehrere Varianten des Brückenbaus und dessen Vorteile aufgezeigt werden. Insbesondere würde der Rad- und Wandertourismus in der Region von der Verbindung profitieren, heißt es. Auch die Einkaufsmärkte in der Teltower Oderstraße seien von Zehlendorf aus leicht zu erreichen.
Laut Studie liegen die geschätzten Kosten zwischen 650.000 und 1,5 Millionen Euro. Neben einer Förderung durch das zuständige Ministerium für Infrastruktur in Brandenburg käme auch die Beantragung finanzieller Mittel beim Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) in Frage.
Der Bürgermeister von Steglitz-Zehlendorf Norbert Kopp (CDU) setzt sich für das Brückenprojekt ein. Es bedeute eine Entlastung für die benachbarte Knesebeckbrücke am Ende des Teltower Damms. Sie ist schon stark verkehrsbelastet. "Fußgänger und Radfahrer hätten einen zusätzlichen Übergang, und der Austausch mit den Nachbargemeinden könnte verstärkt werden", erklärt Kopp. Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) sieht das Projekt als Brückenschlag zwischen Berlin und Brandenburg. Auch Schmidts SPD-Amtskollege aus Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD) ist von der Idee überzeugt.
Die erste Brücke über den Kanal entstand 1906. Sie wurde in den letzten Kriegstagen 1945 von der SS gesprengt. 1981 entstand ein neuer Übergang als Postenweg für DDR-Grenzsoldaten, der nach der Wende abgerissen wurde. Die Teltow-Werft stellte ein Jahr nach dem Mauerbau aufgrund der abgeriegelten Lage den Betrieb ein. Heute steht das Areal unter Denkmalschutz, eine Wohnbebauung unter Einbeziehung der geschützten Gebäude ist geplant.
Ulrike Martin / uma
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